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6. November 2012

Vom Winde verweht

Seestern inmitten von Muschelkolonien
  Es ist ein grauer, rauer Tag an der Küste Oregons. Einmal mehr stürmt und regnet es. Die See ist wild. Mit Walfisch-Beobachten wird da natürlich nichts. Es ist bereits ein Highlight, wenn man einen Seehundkopf im Wasser entdecken kann. Eigentlich ohne Ziel gehen wir dem Strand entlang, verlassen den Sand, geraten auf Kiesel und irgendwann auf Felsplatten. Die Wellen schlagen an die Wände, sie spritzen und die Bäume am Hang biegen sich im Wind. Der Boden wird glitschig, die Wellen werden mit der Flut in den nächsten Stunden anwachsen. Ob es wohl besser wäre umzukehren? Nur noch diese Ecke, mal dort gucken, ob wir vielleicht nicht doch einen Blick in einen so genannten "Tidepool" erhaschen können. Das sind jene Küstengebiete, welche die Ebbe ganz knapp freigibt. Allerlei Getier soll sich dort sammeln (Fortsetzung im Artikel).


Vorsichtig tasten sich die Füsse dem Fels entlang. Dort, in einem Spalt, hängen hunderte von Muscheln. Sie kündigen als "Spritz-Zone" die Tidepools an. Noch ein Schritt. Ein tiefer Felsspalt tut sich vor den Augen auf. Darin tobt das Meer mit all seiner Gewalt. Eine gewaltige Welle rollt an. Das Wasser rollt zurück… nur um gleich von Neuem anzurauschen. Wieder zieht es sich zurück – und dann sehen wir sie: Unzählige Seesterne kleben an der Felswand! Sie sind orange oder rosa mit einer weissen Musterung. Scheinbar unberührt von den Wellen hangen sie am Fels und lassen die Brandung über sich ergehen.

Seeanemonen in einem "Tidepool"
Angetrieben von der Entdeckung klettern wir vorsichtig weiter und finden nun auch ein paar flache Salzwasserbecken. Grüne Anemonen blühen und dazwischen entdecken wir einen einzelnen, verirrte Seestern. Vorsichtig betasten wir ihn. Er fühlt sich weich und dennoch lederig an. Doch er bewegt sich nicht. Im Gegensatz dazu tasten die Anemonen sogleich nach uns, als sie unseren Finger spüren. Ihre winzigen Giftstachel haken sich am Finger fest. Die menschliche Haut ist zwar zu dick, als dass sie uns etwas anhaben könnten. Doch wenn man den Finger zurückzieht, fühlt es sich klebrig an.
Mittlerweile sind wir ziemlich durchnässt. An Fotografieren ist nicht zu denken. Die Flut nimmt zu und wir entscheiden uns, zurück zum Fahrzeug zu gehen. Wir freuen uns, diese faszinierenden Kreaturen nicht nur im Streichelpool des Visitor-Centers, sondern auch "echt" gesehen zu haben.

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