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28. März 2013

Belize, einige Eindrücke



Eine Woche Belize reicht natürlich nicht aus, ein Land zu verstehen. Selbst wenn es sich um ein so kleines Land wie Belize handelt. Und doch haben wir ein paar Eindrücke erhalten.


Belize ist nur 22 966 km2 gross, es leben 328 000 Menschen hier. Belize City ist die einzige grössere Stadt mit 62 000 Einwohnern, der Rest des Landes ist eher bis sehr ländlich. Grosse Strassen gibt es lediglich drei.



Das Land ist ein Schmelzpot verschiedener Kulturen. Ehemalige Sklaven (Kreolen und Garifunas) , Mayas, spanischsprachige Einwanderer aus Mexiko und Guatemala, Mennoniten, Chinesen und Inder leben nebeneinander und durcheinander. Wenngleich auf den ersten Blick friedlich, so haben wir doch vor allem zwischen den afrikanischstämmigen Kreolen und den spanischsprachigen Einwanderern latente Spannungen zu spüren bekommen.


Die Menschen sind sehr offen und freundlich, sie scheinen im Umgang mit (weissen) Touristen selbstsicherer und geübter als die Mexikaner. Handschlag und sich Vorstellen beim Vornamen sind selbstverständlich.


Obwohl Englisch die offizielle Landessprache ist, sprechen die meisten Belizer je nach Herkunft eine andere Muttersprache. Unter den afrikanischstämmigen ist Kreolisch verbreitet. Diese Sprache entstand aus Englisch und afrikanischen Dialekten.


Während die meisten Einwanderer ihre eigene Religion mitbringen, sind im Land auch sehr viele evangelische Freikirchen tätig und führen verschiedene Institutionen wie Kliniken (ansonsten rar) und Schulen.


Die Häuser sind ganz anders als noch an der Grenze Mexikos: Holzbretter statt Beton und fast alle auf Stelzen (um vor Überschwemmungen während der Regenzeit zu schützen). Die Anwesen erscheinen ordentlicher und der Rasen darum herum wird öfters gemäht.


Belize hat zwei Jahreszeiten: Regen- und Trockenzeit. Regenzeit dauert von Ende Mai bis November mit Höhepunkt in der zweiten Hälfte. Die Trockenzeit ist von März bis Mai am ausgeprägtesten, entsprechend ist es da auch am heissesten. Wir waren oft schon vor Mittag völlig nassgeschwitzt. Eine ältere Einwohnerin, die wir mitgenommen haben, meinte, mehr Kleider seien besser und kühler… Die Mücken hielten sich in Grenzen, sie waren vor allem in der Dämmerung aktiv. Am Meer soll es viele Sandfliegen geben.


Seit 1982 ist Belize (früher Britisch Honduras) von Grossbritannien unabhängig. Dennoch soll England dazu beigetragen haben, dass Belize nicht zwischenzeitlich mit Guatemala verschmelzt wurde.



Die wichtigste Stadt Belizes war bis 1961 Belize City. Als diese nach einem Hurrikan zerstört worden war, wurde die Hauptstadt im geografischen Mittelpunkt des Landes neu errichtet. Ausser den Regierungsgebäuden und ihren Angestellten sind jedoch nicht viele Einwohner nach Belmopan umgezogen, Belize City bleibt die grösste Stadt im Land.


Die Gesetze sind erstaunlich klar und werden scheinbar auch durchgesetzt. Jedenfalls kamen wir schon wenige Kilometer nach der Grenze in eine Polizeikontrolle, die prüfte, ob wir auch wirklich die obligatorische Fahrzeugversicherung hatten. Das Land wird vom EDA als ruhig beschrieben, allgemeine Vorsicht ist aber geraten. Belize City geniesst einen zweifelhaften Ruf.


Industrie und Export spielen wirtschaftlich eine kleine Rolle. Die Mennoniten versorgen die Bevölkerung mit Landwirtschaftsprodukten, die Chinesen scheinen das Importgeschäft zu dominieren. Tourismus ist ein wachsender Wirtschaftszweig und bringt durch "Ecotourismus" vor allem den ländlichen Gebieten Einkommen. Weiter ist das der Küste vorgelagerte Riff eine bekannte Touristendestination. Der Belize-Dollar ist an den US-Dollar im Verhältnis 2:1 gekoppelt. US-$ werden überall gerne angenommen. Es bestehen politische Diskussionen, ob der US-$ generell als Landeswährung eingeführt werden soll.

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