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25. Dezember 2013

Weihnachten unterwegs


Es ist unsere zweite Weihnacht unterwegs. Ohne Schnee, Zimtsterne und Adventskranz hielt sich unsere Weihnachtsstimmung auch dieses Jahr in Grenzen, da half auch der Adventskalender der Kinder nichts. Dennoch wollten wir uns für die Festtage mit einem besonders guten Übernachtungsplatz belohnen…
(mehr unter "weitere Informationen")

English summary
We Spend Christmas at an almost perfect spot along the coast in El Salvador. It seemed that nobody else was celebrating when we did our thing: singing, telling the Biblic Christmas story, feasting on what we found in the village store (toastbread, ham, Avocadosauce, oranges and banana – tomorrow we'll eat out!) and enjoying the sunset. Instead of gingerbread houses we had constructed huts and cabins with local sweets (yuck) and although we have never had as little presents as this year, it was still more than enough. The adults had chosen each other a local souvenir while the children got practical stuff like erasers and toothbrushes, diaries for their travel adventures and – everybody's favourite – a recorder each!






An El Salvadors Küste werden wir fündig. Mit Pool, guter Infrastruktur und ganz ohne lästige Viecher fanden wir den nahezu perfekten Platz, selbst wenn sich das Internet schliesslich doch als wacklige Angelegenheit herausstellte. Wir hingegen haben Raum genug, uns häuslich einzurichten: Hängematte und Grill, Lichterkette (die schon in der ersten Nacht von einem Eichhörnchen zerfressen wird…) und Weihnachtsbaum. Letzteren haben wir bereits vor Wochen gekauft und erleben nun, beim Auspacken, eine Überraschung: Der Plastikbaum ist nicht grün, wie auf der Packung aufgedruckt, sondern knallpink! Wir (bzw. das Christkind) hängen goldene sowie selbstgebastelte Watte-Kugeln dran und gewöhnen uns bald an den schrägen Anblick…


Wir scheinen die einzigen in Festtagslaune zu sein, als wir am späteren Nachmittag mit unserer Familien-Weihnachtsfeier beginnen. Im ganzen Dorf ist keine einzige Weihnachtsdekoration sichtbar, es gibt nicht einmal eine Kirche. Der Hotelbesitzer hingegen freut sich sehr über unser Tun und bringt unseren Kindern eine Schokolade-Panettone, die er extra für uns besorgt hat!


Wir eröffnen unsere Feier, indem wir gemeinsam auf Weihnachten anstossen: In Ikea-Plastikbechern und mit irgendwelchem künstlichsüssem Orangengetränk. Anschliessend spielen wir mit unseren Mini-Krippenfigürchen aus Guatemala die Weihnachtsgeschichte nach, bevor wir uns über das Festessen hermachen. Wir haben für unser Weihnachts-Buffet gekauft, was wir im Dorf an Leckereien gefunden haben: gekochte Eier, Bimbo-Toastbrot, gebackenes Reisemehl-Brot, selbstgemachte Guacamole, Schinkentranchen als Festtagsbraten, Kabis, Orangen und Bananen sowie sieben Säcklein Pommes Chips à je 14 g. Naja, morgen gehen wir auswärts :)


Inzwischen steht die Sonne tief und wir spazieren an den Strand, um das Sommerferien-Feeling mit einem schönen Sonnenuntergang zu feiern. Zurück beim Wohnmobil reiben sich die Kinder schon zum ersten Mal die Augen, während wir die zahlreichen Weihnachtsmails und Botschaften von unseren Verwandten und Freunden gemeinsam anhören und vorlesen. Danke euch allen! Müdigkeit und Anspannung lassen die Kinder aufgeregt um den Tisch hüpfen, aber die Päcklein unter dem Baum müssen noch etwas warten. Zuerst werden im Familienchor die obligatorischen Klassiker gesungen. Leider sind keine anderen Hotelgäste in der Nähe und so verklingt unser Weihnachtskonzert ohne Applaus.


Dann endlich geht's los. Wir hatten noch nie so wenige Geschenke zu Weihnachten unter dem Baum. Trotzdem kommt mir das Auspacken vor wie eine einzige Schlacht. Zum Vorschein kommt Praktisches wie Radiergummis, Zahnbürsten und ein Topflappen. Fotopapier und eine Kinderuhr, Spanische Wortkarten, ein Märitbatzen, zwei Kindertagebücher für die kommenden Reiseerlebnisse und – als Höhepunkt für alle – zwei Blockflöten. Wir Erwachsenen haben uns gegenseitig mit viel Liebe je ein kleines Souvenir vom Handwerkermarkt ausgesucht. Da die Kinder beim Auswählen dabei waren, wussten wir natürlich schon seit Langem, was da unter dem Baum auf uns wartet :)


Schliesslich stürmen wir auch noch das Dessertbuffet. Als Ersatz für das traditionelle Lebkuchenhaus haben wir aus El Salvadorianischen Keksen und Süssigkeiten Wellblechhüttchen und Blockhäuser zusammengeschustert und verziert. Während wir Erwachsenen die inzwischen von der Feuchtigkeit pampig gewordenen Bauwerke lieber mit den Augen geniessen, machen sich die Kinder mit Wonne dahinter, bis es von beiden Seiten tönt: "Mama, mir tut der Bauch weh!"

Und während es für uns Zeit wird für Feierabend, erwacht bei den Einheimischen die Festlaune: Bis Mitternacht werden in den Strassen zwischen den Strohhäusern Feuerwerke und selbstgebastelte Knallkörper abgebrannt, dass man meinen könnte, der Krieg sei ausgebrochen. Aber wir wissen ja, dass heute Weihnacht ist.

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