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Güterzug der CPR in Golden, BC |
Es schien, als könnte man zwei Fliegen
mit einer Klappe schlagen: Während die Rocky Mountains voller
Naturschönheit waren, so waren sie auch schwierig und vor allem
teuer zu erschliessen. Kurz vor dem Bankrott verstärkte die
Eisenbahn dehalb ihre Bemühungen, mehr Feriengäste in die Berge zu
holen (Why go to Switzerland? war einer ihrer Slogans!). Mehr
Bahnkunden bedeuteten natürlich auch mehr Einnahmen. Und so sollte
durch den Tourismus die politisch wie auch wirtschaftlich wichtige
Verkehrsachse subventioniert werden. Doch was einst nach genialer Idee
aussah, beisst sich heute ab und zu gegenseitig, in den Rocky
Mountains genauso wie überall.
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Trasporte über den RogerPass |
Es ist ein Seiltanz, als Nationalpark
die Bedürfnisse der zahlenden Gäste mit jener der schützenswerten
Flora und Fauna unter einen Hut zu bringen. Geschlossene Strassen
oder Wanderwege und davon überrumpelte Gäste (Wir bitten um
Verständnis) zeugen davon. Wenn auch selten, so kommen Begegnungen
mit Raubtieren vor und überlegtes Handeln ist da im wahrsten Sinne
des Wortes lebensrettend. Jenem Hund, der bei Jasper von Wölfen
gefressen wurde, war das wahrscheinlich nicht bewusst... Zu diesem
Konflikt zwischen Natur und Tourismus kommt im Fall der Rocky
Mountains noch der Verkehr dazu. Die Parks beklagen allein in den
ersten sechs Monaten des Jahres 2012 14 tote Bären (bei einer
Bevölkerung von je 300 Schwarz- und Grizzlybären), die dem Zug oder
Strassenverkehr zum Opfer fielen. Möglicherweise ist es genau
deshalb, dass die Güterzüge durch das Tourismusstädtchen Banff
(und entlang fast allen erschlossenen Parkgebieten) die ganze Nacht
lang und über Kilometer lange Strecken voller Inbrunst vor sich her
hupen – zum Ärger aller Ruhe suchenden Naturtouristen!
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Güterzug in Revelstoke, BC |
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