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24. Dezember 2012

Die Häuser im Fels

Felsenwohnungen im Walnut Canyon


"Sinagua" werden sie genannt, "ohne Wasser". Tatsächlich hatten die Bewohner der Wüstengebiete im Südwesten der USA mit harsche Bedingungen zu kämpfen. Ihr Vermächtnis aber ist faszinierend. (Weiter im Artikel)

Im Walnut Canyon bei Flagstaff AZ findet man Felsenwohnungen, welche die Sinagua im 12. Jahrhundert gebaut und bewohnt haben. Tief in Canyon drin waren sie nicht nur vor Feinden geschützt, sondern auch vor Kälte und Hitze. Denn während die Wohnungen am Nordrand im Winter von der Sonne beheizt werden, bleiben jene am Südrand bei den extremen Sommertemperaturen kühl.
Die Wohnungen waren mit dicken Steinwänden umrandet, welche über Jahrhunderte bestehen blieben – bis die Europäer kamen. Kühe drückten Wände ein und noch schlimmer: Auf der Suche nach archäologischen Funden in den dunklen Hütten wurden kurzerhand die Steinwände mit Dynamit weggesprengt!
Heute sind die Felsenwohnungen im Walnut Canyon als National Monument geschützt. Wie mit so vielem ändern sich die Zeiten und mit ihnen auch unsere Ansicht der Dinge…

Tuzigoot
Montezuma Castle
Auch Tuzigoot und Montezumas Castle (das nichts mit dem bekannten Montezuma zu tun hat) sind Bauwerke der Sinagua. Tuzigoot ist ein ganzes, aneinander gebautes Dorf. Spannend ist, dass die Ruinen der einzelnene Wohnungen keine Türen aufweisen. "Türen lassen Dinge hinein – so auch Wind, Feinde und Tiere", erklärte der Ranger. Die Sinagua hatten deshalb Löcher in den Decken, durch die sie mit Leitern in die Hütten gelangten.

Auch hier stellt sich die Frage, wie man solche alten Bauwerke schützen soll. Soll man sie restaurieren, damit sie erhalten bleiben? Das hat man in den 1930er Jahren gemacht. Doch damit verändert man die historischen Bauwerke. Also kam man davon ab. Soll man sie einfach dem Zerfall überlassen? Das bedeutet, zuschauen wie sie verschwinden? Hinzu kommt, dass nicht nur die Wissenschaftler Interesse an den Ruinen haben, sondern auch Indianerstämme, die sich auf die Sinagua zurückführen. Für sie sind die Stätten, selbst wenn sie vor hunderten von Jahren verlassen wurden, noch immer wichtige kulturelle Orte. Ausgraben kommt für sie einer Plünderung gleich. Sie glauben, dass die Gegenstände dort mit Absicht zurückgelassen wurden. Entsprechend darf daran nichts geändert werden…
Die Richtlinie der Nationalparkranger lauten heute, die Ruinen belassen wie sie sind. Falls nötig, kann ein Dach darüber gespannt werden, um den Zerfall zu verlangsamen. Doch restauriert und verändert soll nicht mehr werden.

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