Unterwegs durch Mexiko

Vor uns liegen lange Fahrtage – wir werden 1000 Kilometer entfernt erwartet. In kürzeren Tagesetappen (wir halten uns streng an den Grundsatz, nach Eindunkeln nicht mehr zu fahren) bahnen wir uns unseren Weg ans Ziel. Es geht stetig Bergauf, von Meereshöhe auf 1500 Meter. Die Vegetation ist grün, neben uns schneiden Arbeiter in der Hitze Zuckerrohr. An einer Strassenkreuzung werden wir angehalten, eine Polizistin pfeift und winkt nervös um sich. Mitten auf der Kreuzung steht ein rostiger Lastwagen. Er ist offensichtlich mit Zuckerrohr überladen, seine Last mit ein paar Schnüren angebunden. Mehr als zwei Meter überragt die Ladung das Fahrzeug. Sie streift eine Stromleitung, welche über der Kreuzung hängt. Doch die Polizistin pfeift nicht, um den Lastwagen zu Recht und Ordnung anzuhalten – nein, sie stoppt allen Verkehrt rundherum. Dann winkt sie das Gefährt langsam aber sicher über die Kreuzung, ein zweiter Zuckerrohr-Laster folgt sogleich. Als beide heil über die Kreuzung und Ladung und Leitung noch an ihrem Ort sind, pfeift und winkt die Polizistin erneut – und die Kolonne Autos setzt sich wieder in Bewegung.