Copyright!

Achtung Copyright! Alle Inhalte auf diesem Blog sind Eigentum von Marina Felder und Marco Ramseier. Für jegliche Art von Weiterverwendung, insbesondere Abdruck, wende man sich an familienreise (at) gmail.com

2. August 2012

Reisen mit Kind – lauter Ferienstimmung?

 Oft lesen wir Kommentare wie: "Happy Family" oder "Man sieht, dass es euch gut geht." Das freut uns natürlich. Und ja, uns geht es gut, sonst würden wir natürlich wieder heim kommen. Aber haben wir hier dauernd Ferienstimmung???



(English summary in the article - click on "weitere informationen")

Wir können machen, worauf wir Lust haben – so lange die Grundbedürfnisse abgedeckt sind. Und genau diese nehmen einen grossen Platz in unserem Tagesgeschäft ein:
Essen (Haben wir Nahrungsmittel, Gas oder Holz, sauberes Wasser? Haben wir lokales Geld für dein Einkauf?)
Bewegung (Wer kann wo sicher mit dem Hund spazieren gehen? Wo können die Kinder sich austoben?)
Hygiene (Wo finden wir warme Duschen, saubere Toiletten, einen legalen Abfluss für unser Abwasser, sauberes Wasser fürs Geschirr, einen Laundromat oder wenigstens einen sonnigen Platz zum Wäsche trocknen?)
Schlafen (Wo gibt's trotz Hochsaison einen freien Campingplatz? Zu welchem Preis? Ist freies Stehen erlaubt und sicher?)

Wir haben alle Zeit der Welt – trotzdem sind wir nicht ganz frei von Terminen. Geschäfte und Dienstleister haben Öffnungszeiten, die auch für uns gelten. Manchmal ist eine Reservation, beispielsweise für den Campingplatz oder ein Transportmittel, unumgänglich. Und während es etwas vom Schönsten ist, unterwegs neue oder alte Bekannte zu treffen, so sind auch Zeitabmachungen wiederum nicht weit entfernt.

Wir haben Abwechslung und Action – und müssen uns dauernd neu orientieren. Ein neues Umfeld bringt zwar neue Möglichkeiten, aber auch eigene Rahmenbedingungen und Risiken. Was ist kindersicher und was nicht? Welche Regeln gelten? Was nd die örtlichen Bräuche und Fettnäpfchen?

Wir sind zu zweit – aber eben immer nur zur zweit. Es gibt keine Grosseltern, Nachbarn oder Schule und Tagesfamilie, die sich um die Kinder kümmern oder gar beiden Eltern eine gemeinsame Auszeit ermöglichen können.

Wir sind frei - nur uns selber konnten wir nicht zu Hause lassen. Unsere Persönlichkeit, Macken, Stärken und Schwächen haben wir mitgenommen (zum Glück!), und damit sind auch alle alten Reibereien mit auf Reisen.

Wie schaffen wir es trotzdem?
…mit Regeln, sowohl Abmachungen zu den Betreuungsverantwortlichkeiten unter den Eltern als auch klare "Haus"-Regeln für die Kinder
... mit der Bereitschaft, die Bedürfnisse und Funktionsweisen aller Familienmitglieder kennen zu lernen und sich ihnen anzupassen
…mit der Voraussicht, knifflige Situationen zu vermeiden, zu entschärfen oder sich wenigstens mental darauf vorzubereiten
…mit der Nachsicht, eine Extraschicht einzulegen, wenn das andere Elternteil selber einen harten Tag hat oder am Ende seiner Geduld ist

Und last but not least:
…mit dem Wissen, dass Kindererziehung harte Arbeit ist – egal unter welchen Umständen



English summary:

We get a lot of comments pointing at our "happy family". Which is of course true - but is travelling with kids like holidays all the time?

Well, we've got a lot of time, few pressure from outside, freedom and we are two adults to take care of the kids all the time. But then, there's only the two of us, noone else who can take charge once in a while. We do, after all, have to adapt to the rules of the world and consider opening times, even as travellers. We do need to care for enough food, clean water, money, fuel and a secure place to stay for the night - every day a new. And after all, we might have gotten away from the busy lives back home. But we cannot run away from ourselves. Our good and our bad sides came with us, and are causing us headaches even over seas.

Some strategies help us deal with it - even far away from home:

... Set the rules - for the kids as well as who is in charge of child care.
... Know your limits - and accept the needs and limits of others
... See the risks - avoid or at least prepare for hard situations, if you see them arise
... Be tolerant - help the other parent out, if he/she has a hard time with herself or has lost patience
... and last but not least: be aware, that rising children is hard work - no matter where you are!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen