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15. August 2013

Grenzübergang USA-Mexico

Meistens befürchtet man, an einer Landesgrenze zu lange wegen Papierkram festgehalten zu werden. Bei der Ausreise aus den USA und der Einreise nach Mexiko schuf uns aber eher das Gegenteil Probleme: Wir waren viel zu schnell durch! Hier einige Erfahrungstipps…



Grenzübergang
Ein gerne gehandelter Grundsatz ist: So schnell wie möglich weg von der Grenze. Ob dies bezüglich Sicherheit wirklich so eng zu sehen ist, können wir nicht sagen. Trotzdem wählt man aber in der Regel jenen Übergang, der dem Reiseziel am nächsten liegt.
Viele Baja-Reisende wählen den übersichtlichen kleinen Grenzübergang Tecate etwas östlich von San Diego. Wir entschieden uns schliesslich aus praktischen Gründen für San Ysidro in San Diego. Irgendwo haben wir gehört, dass es der meist frequentierte Grenzübergang der Welt sein soll – unsere Erfahrung an einem gewöhnlichen Januarmontag ausserhalb der Rush Hour hätte das aber nicht bestätigen können…
Beliebte Grenzübergänge auf dem Festland sind der grosse Übergang Nogales/Tucson in AZ, als Alternative dazu Organ Pipe National Park, AZ (klein, übersichtlich, einfach, aber möglicherweise können nicht alle Formalitäten vor Ort erledigt werden?) und Columbia Bridge, TX (kleiner und besser geeignet für grosse Fahrzeuge als die benachbarten Brücken in Laredo/Nuevo Laredo). Auch Matamoros, TX bietet sich geografisch an, allerdings haben wir von Erpresserpolizisten entlang der Küstenautobahn in Mexiko gehört.

Papierkram
Abmelden: Es ist für künftige Reisen sehr wichtig, dass man sich in den USA korrekt abmeldet, d.h. die grüne Einreisekarte (und ggf. temporäre Importpapiere fürs Fahrzeug) wieder abgibt. Die Schwierigkeit besteht darin, an der Grenze überhaupt einen US-Beamten zu finden, dem man die Sachen übergeben könnte! Und so passierte uns, was auch vielen anderen Reisenden passiert ist: Wir mussten nach der Einreise nach Mexiko irgendwie wieder zurück, um uns doch noch korrekt abzumelden. Schliesslich durften wir unsere Sachen bei der US-Einreise lassen.

Versicherung: Unabdingbar für Mexiko ist eine mexikanische Autoversicherung (ausländische Versicherungen werden nicht anerkannt), die am besten bereits in den USA gekauft wird. Viele Büros verkaufen Versicherungen, manche zu besseren Konditionen als andere und nicht alle versichern Europäer. In Why, AZ, erhielten wir als erste Quote 113$ für 6 Monate genannt (Vollkasko war für unser Auto aufgrund des Alters nicht mehr möglich). In San Diego erhielten wir Angaben von 230$ bis hin zu knapp 400$, Vollkasko 480$. Die unmotivierte Dame im einen Büro entgegnete auf unser Nachfragen ziemlich desinteressiert, übers Internet bekämen wir ihre Versicherung auch für etwas über 100$, hier im Büro sei es aber 370$ für drei Monate. Wir entschieden uns daher zu pokern und die Versicherung kurz vor der Grenze zu kaufen (zweitletzte Ausfahrt vor der Grenze). In einem der Drive-Thru-Stände versicherte uns eine sehr freundliche Dame zum Preis von 140$ (gleiche Deckung wie jene in Arizona) für 6 Monate. In Texas (Laredo) werden die Versicherungen auch zahlreich kurz vor der Grenze angeboten ($170 für 6 Monate/$210 für ein Jahr).

Touristenkarte: Die mexikanischen Bundesstaaten Baja California und Sonora erlassen für kurze Reisen die kostenpflichtige Touristenkarte. Wer länger als 72 Stunden in Mexiko bleiben will, braucht sie aber (nach dem Migrationsbüro fragen!). Das Prozedere ist einfach und rasch: Formular ausfüllen, Betrag bei der Bank nebenan bezahlen (295 Pesos/gut 20US$ pro Person), Stempel abholen. Man kann sich das Formular bereits vor der Grenze besorgen, aber es ist wichtig, dass es an der Grenze dennoch gestempelt wird! Die Karte ist maximal 180 Tage gültig, oft fragt der Beamte nach der gewünschten Dauer.

Temporäre Einfuhrbewilligung für Fahrzeug: Für Baja California ist keine Einfuhrbewilligung fürs Fahrzeug nötig. Wer jedoch mit der Fähre aufs Festland übersetzen will, sollte sich diese in La Paz beschaffen.

Reiseführer
Das Buch Travelers Guide to Mexican Camping von Mike und Terri Church ist ein unabdingbarer Helfer.
Die Karte Baja California vom AAA sei die beste Strassenkarte, wurde uns gesagt. Da wir uns erst in Mexiko darum kümmerten, mussten wir uns mit dem Angebot vor Ort abfinden. Die Baja California Karte 2013 aus dem Walmart in Ensenada erwies sich als gar nicht so schlecht. Anders als in den USA kann man sich nicht mehr so gut aufs GPS (Garmin) verlassen. Auf dem Festland besorgten wir uns ausserdem einen Strassenatlas von Guia Roji sowie den Atlas Turistico y de Carretera von Ediciones Independencia (Bücherei Gandhi), letzterer mit guten Hinweisen zu touristischen Attraktionen.
Als Reiseführer haben wir den Lonely Planet mit. Allerdings haben wir auch gehört, dass die Footprint-Bücher mehr Angaben für Selbstfahrer und Camper aufwiesen. Lonely Planet richtet sich fast ausschliesslich an Backpacker. Weitere Alternativen sind Rough Guide, Moon-Guides und der französische Routard. Den Reise-Know-How-Führer Yucatan-Halbinsel (mit MexicoStadt und Oaxaca, ISBN: 978-3-89662-371-3) können wir ebenfalls weiterempfehlen.

Mitbringen
Auch in Mexiko gibt es gute Supermärkte, sogar Wal-Mart. Auf dem nördlichen und zentralen Festland ist das Angebot sehr gut, auf der Baja und weiter im Süden hingegen beschränkter. Aus den USA haben wir WC-Chemie (sofern nötig…?), Kaffee, Parmesan und einige halbfertige Lebensmittel mitgebracht, wie diese Artikel in Mexiko schwierig oder teurer erhältlich sind.

Postservice ist aus den USA um Welten besser. Auch gutes Kartenmaterial und Reiseführer für die weiteren Länder besorgt man sich am besten zu Hause oder in den USA.

Umgekehrt gilt hingegen: sich in den Mexiko noch mit UHT-Milch eindecken (gibts in den USA fast nicht), falls nötig Arzt/Optiker/Zahnarzt aufsuchen und auch schöne, bezahlbare Geschenke und Mitbringsel für zu Hause lassen sich in Lateinamerika besser finden.

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