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12. Mai 2013

Mexiko und die Banditen

Im Bus nach Real de Catorce, ein kleines Bergdorf, das seit einigen Jahren einen touristischen Aufschwung erlebt. Es ist wochentags, der Bus beinahe leer. Auf einmal versperren grosse, sorgsam zurecht gelegte Felsbrocken die Strasse. Hinter der Sperre stehen drei vermummte Männer…


Eine kleine Kamera, ein paar hundert Pesos, die neuste Edition des Reiseführers Lonely Planet. Mehr  ist nicht zu holen. Ich packe die Sachen weg und warte, was passiert.
Der Bus hält an. Er wird zur Seite gewunken. Dann fährt er langsam an den Steinen vorbei. Die Männer bücken sich, schaffen weiter. Es sind Arbeiter, die sich mit Tüchern gegen den Staub und die Hitze auf der Baustelle schützen…

Während vier Monaten waren wir nun in Mexiko unterwegs. Kein einziges Mal wurden wir nach (Schmier-)Geld gefragt. Einmal holte uns die Polizei aus dem Verkehr. Der Polizist wollte uns vor allem mit Handschlag begrüssen.
Natürlich kamen auch wir, wie alle auf Mexikos Strassen, regelmässig in Polizei- und Militärkontrollen (es herrscht ja Drogenkrieg). Anders als die Mexikaner wurden wir mit Sicherheit jedes Mal durchsucht. Dies aber nicht, weil die Beamten tatsächlich illegale Substanzen bei uns vermutet hätten, sondern aus reiner Neugierde und Lust an der Abwechslung. Die Begegnungen verliefen manchmal sehr locker, manchmal weniger, aber immer freundlich und korrekt. Wir wissen von anderen Reisenden, die gezielt ihre Schubladen für solche Kontrollen präparieren. Entweder fällt beim Öffnen etwas raus oder die Damenwäsche liegt prominent zu oberst auf dem Stapel. Wir haben das nie gemacht – und auch so waren die Beamten fast immer nach einem Schrank zu frieden und liessen uns mit einem freundlichen "Buen Viaje" weiter fahren.

Es wäre falsch, alle unschönen Geschichten über Mexiko zu dementieren. Wir haben Reisende getroffen, die auf der Strasse von Banditen und falschen (?)Polizisten angehalten und ausgenommen wurden. Es passiert also. Doch ist die Sache kaum so heiss, wie sie im Ausland, in den Medien und leider manchmal auch etwas gar annekdotisch unter Reisenden gehandelt wird.

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