Es wird drückig und schwül – wir kommen dem Sumpfgebiet von Louisiana näher. Der Highway sitzt auf massiven Betonstelzen, die im Wasser und Morast verschwinden. Am Strassenrand liegen massenhaft Gürteltiere, am Ufer warnen Schilder von Aligatoren. Die Bäume sind moosbehangen…
Am zweiten Morgen wissen wir auch, warum: trotz 30°C Hitze ist rund um unser Wohnmobil stockdicker Nebel, so feuchtschwanger ist die Luft!
Wir entschliessen uns, einige Meilen dem Mississippi zu folgen. "Scenic Byway" soll es ein, doch vom Mississippi bekommen wir nichts zu sehen. Höchstens spüren können wir ihn, wenn wir parallel zu ihm durch die Landschaft mäandrieren. Dafür sehen wir prachtvolle Herrenvillen, so genannte Plantations, mit Zuckerrohrfeldern und kleinen, schäbigen Holzhüttchen daneben. Es sind die Überbleibsel aus Sklaven-Zeiten. Obwohl viele dieser "Plantations" im Sezessionskrieg (1861-1865) zerstört wurden, so faszinieren sie noch immer Schriftsteller und Filmemacher. Endlich nehmen Geschichten, die uns zu Hause so fern erschienen, Gestalt an: Tom Sawyer und Huckleberry Finn, vom Winde verweht, Onkel Toms Hütte…
Aus den Vorgärten winken uns die Menschen freundlich zu. Meistens sind es Afroamerikaner, die uns ein herzlichen Lachen entgegen schicken. Doch auch der Sherriff weist uns freundlich den Weg, als wir verloren wenige hundert Meter vom lang ersehnten, aber versperrten Zugang zum Mississippi entfernt stehen. Wir verstehen ihn kaum mit seinem breiten Südstaaten-Akzent, aber das brauchen wir nicht. Es reicht, dass er uns freundlich nachwinkt.
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Warnung vor Aligatoren. |
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dicker Nebel liegt am Morgen in der Luft |
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Endlich: der Mississippi |
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Kaum wegzudenken, insbesonder aus der multikultrell geprägten Küche: Crayfish. |
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moosbehangene Bäume |
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Herrenhaus aus der Zeit des Baumwoll- und Zuckerrohr-Anbaus |
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ein anderes Herrenhaus |
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Sklavenhütte |
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Fluss in Atchafalaya-Sumpf-System |
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Schwimmen zwischen Aligatoren, Wasserschlangen und beissenden Fischen. |
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