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24. Mai 2013

Houston, eine positive Überraschung


Wieder eine Grossstadt, Verkehr, Menschenmassen, kaum gute Übernachtungsplätze. Dazu kommt, dass Houston ausser dem Space-Center und dem San Jacinto Battlefield keine bekannten Sehenswürdigkeiten hat, dafür "bekannt" ist für Problemviertel. Houston ist mit 2,1 Mio. Einwohnern (5,9 Mio. im Grossraum Houston) die viertgrösste Stadt der USA. Wir wussten also nicht, was wir erwarten sollen – und wurden positiv überrascht.



John Martin Milkovisch (1912-1988) trank sein ganzes Leben lang Bier - viel Bier. Doch statt die Dosen wegzuwerfen, recycelte er sie auf seine Art. Er schnitt sie auf, bastelte Vorhänge, Mauern, Schilder und Fassadenplatten. Er tat dies – wie er zu sagen pflegte – nicht aus künstlerischem Antrieb, sondern aus rein praktischen Gründen. Er wollte schlicht keine Fassaden und Zäune mehr streichen! Heute ist sein Wohnhaus, das BeerCan-House, eine Touristenattraktion.




Verrückte Kunst soll in Houston besonders häufig anzutreffen sein. Mit dem Art-Car-Museum fanden wir eine weitere Kuriosität: Künstler schmückten und gestalteten hier Autos ganz nach ihrem Geschmack und nach ihrer Fantasie. Die Ausstellungen wechseln regelmässig und nebst Autos sind weitere Kunstwerke ausgestellt.




Ganz zufällig liefen wir auch in ein VW-Treffen am Pfingstsonntag beim San Jacinto Battlefield. Doch anders als Old-Timer-Treffen bei uns, sind die Autos selten originalgetreu restauriert und sorgsam poliert. Nein, die Amerikaner nehmen sich das Recht heraus, aus einem Auto ein Kunstwerk zu machen. So die Verballhornung eines Hummers durch einen VW-Käfer, ein Käfer-Monstertruck oder der rosa "Plüschkäfer". Andere sind tatsächlich Zeugen der Zeit – mit all den Spuren jahrzehntelangen Gebrauchs.



Unmengen von Wasser fliessen der WaterWall entlang und beglücken den überhitzten Besucher mit Wasserstaub. Kulturell angereichert wurde unser Besuch durch zahlreiche Schulabgänger, die im Ballkleid und Partnerlook zum Fotoshooting vor der WaterWall erschienen.



Die Kunst hingegen kann mit Mexikos Städten nicht mithalten. So dachten wir, als wir den Skulpturengarten beim Museum of Fine Arts besuchten. Nicht nur erscheinen uns die Skulturen zwar schön, aber auch etwas fantasielos (natürlich haben wir auch einfach überhaupt keine Ahnung…), sondern werden doch die Männerfiguren tatsächlich an ihrem empfindlichsten Teil zensuriert! Ausserdem sind die Skulpturen nicht etwa, wie in Mexiko oder vielen anderen Städten, zur Dekoration des öffentlichen Raums vorgesehen, sonder werden hinter Mauer und Gitter vor den Augen der Öffentlichkeit bewahrt. Und selbstverständlich fehlt das "don't touch"-Schild nicht – mitsamt drei Wärten, die dies auch gnadenlos durchsetzen!



Zur allgemeinen Beruhigung ist zu sagen, dass man in Houston durchaus auch ganz tolle Skulpturen auf der Strasse findet – nämlich in der Fussgängerzone der Innenstadt.



 

Etwas ausserhalb der Stadt, beim San Jacinto Battleground (siehe Artikel zur Geschichte Mexikos), befindet sich auch das Battleship Texas, das letzte amerikanische Kriegsschiff, das in beiden Weltkriegen gedient hatte. Bei ihrer Inbetriebnahme 1914 war sie die mächtigste Kriegswaffe, welche die Welt damals kannte – das sagen jedenfalls die Amerikaner. Die "Texas" soll auch am D-Day in der Normandie (6. Juni 1944) beteiligt gewesen sein.





"Houston, wir haben ein Problem". Dieser Satz aus dem amerikanischen Weltraum-Film "Apollo 13" war das einzige, das ich noch bis vor wenigen Tagen mit Houston in Verbindung brachte. Natürlich statteten wir der NASA einen Besuch ab. Im Space Center ausgestellt ist unter anderem auch die Saturn-V-Rakete, mit welcher die Amerikaner auf den Mond flogen.





Der Hafen von Houston ist umschlagsmässig der grösste der USA und einer der grössten der Welt. Unübersehbar sind die Erdöl-Raffinerien rund um den Kanal. Erdöl löste Anfang des 20. Jahrhunderts Baumwolle als Haupt-Handelsware im Hafen ab.
 

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