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22. Juli 2013

Die grosse Lokomotiven-Jagd

die entführte Lokomotive "the General"
Es ist eine Geschichte wie aus dem Roman. Eine Handvoll Spione schleichen sich mehrere hundert Kilometer hinter die Feindeslinie, stehlen einen Zug und sabotieren damit die Nachschublinie bis zur Front! So jedenfalls war der Plan gewesen, den der Nordstaatler James J. Andrews mit 21 weiteren Männern im April 1862 hätte durchführen sollen. Wäre ihr Plan gelungen, hätten die Nordstaatler die wichtigste Versorgungslinie der Südstaatler – mit denen sie bekanntlich damals im Bürgerkrieg standen – gekappt und die Gegener damit empfindlich geschwächt.

Andrews entführte die Lokomotive "The General" während eines Frühstückhaltes in Marietta, GA, nachdem seine Männer die Personenwagen abgehängt hatten. Doch die Saboteure rechneten nicht mit der Sturheit des Zugführers William Fuller. Dieser verfolgte die gestohlene Lokomotive zuerst zu Fuss, dann mit einer Draisine und schliesslich mit der Lokomotive "Texas". Wetter und auch die unerwarteten Verfolger hinderten Andrews und seine Männer daran, gemäss Plan Telegrafenlinien und Brücken zu zerstören. Schliesslich flüchteten sie vom "General", wurden aber gefangen. Andrews und sieben weitere Männer wurden gehängt. Acht Gefangene konnten fliehen, die restlichen wurden in einem Gefangenenaustausch frei gelassen.

Für ihre Tat erhielten 19 beteiligte Soldaten (zu Teil post Hume) die ersten je verliehenen Ehrenmedaillen. Andrews war als Zivilist für diese Ehre nicht berechtigt. Der "General" steht heute im Southern Museum of Civil War and Lokomotive History in Kennesaw. Das Museum bemüht sich, ebenfalls die  "Texas"  zu sich zu holen, die zur Zeit noch in Atlanta steht.

Das Museum hat übrigens auch einen von 48 Eisenbahnwagen ausgestellt, welche Frankreich nach dem zweiten Weltkrieg den USA (damals 48 Staaten) geschickt hatte zum Dank für die militärische Hilfe sowie die Unterstützung im Wiederaufbau. Diese Box Cars (oder 40/8, da 40 Soldaten oder 8 Pferde transportiert werden konnten) sind vielen amerikanischen Kriegsveteranen in lebhafter Erinnerung, da auch in den berüchtigten, engen Wagen transoprtiert wurden.

Die "Grosse Lokomotivenjagd" ist, wie so mancher Zwischenfall der amerikanischen Geschichte, verfilmt worden (The Great Locomotive Chase, Walt Disney, 1956).





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