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23. Juli 2013

Überleben ohne Klimaanlage

"Was, ihr habt keine Klimaanlage?" Das haben wir ab und zu gehört. Nein, wir haben keine. Vielleicht ein Fehler, den wir nun aber nicht ändern können. Für alle, die auch ohne Klimaanlage auskommen müssen, teilen wir gerne ein paar Tipps, die uns das Überleben in den letzten Monaten massgeblich erleichtert haben. Viele davon mögen logisch klingen, aber es braucht etwas Disziplin, sie zu einer Reisepriorität zu machen.
Reiseroute
Am schlimmsten ist der ständige Wechsel klimatischer Bedingungen, weil man sich dann kaum daran gewöhnen kann. Ebenfalls möglichst zu vermeiden ist gleichmässig feuchtheisses Wetter, sprich Dschungel. Hitze in Bergen, Prärie und Wüste ist besser zu ertragen, weil es nachts wenigstens abkühlt.

Wind
Wenn immer möglich stellen wir das Auto so, dass die grössten Öffnungen im Wind stehen. Luftzug allein ist kühlend, ausserdem hilft er mit, abends die Innentemperatur zu senken, weil die heisse Luft nicht im Innenraum gefangen bleibt. Das bedeutet auch, dass wir möglichst auf Plätzen übernachten, wo wir ohne Sicherheitsbedenken die Fenster die ganze Nacht offen lassen können – oder ein Zelt aufstellen dürfen.
Da Wind leider nicht immer vorhanden ist, haben wir uns einen guten (!) Ventilator gekauft, der mit 12V betrieben werden kann. Dieser hilft übrigens auch, wenn wir den Hund mal eine kurze Weile im Wohnmobil lassen müssen (NIE in einem PW ausprobieren!!!!).

Schatten
Wenn immer möglich suchen wir uns schattige Campingplätze (Wälder sind generell gut). Die Windschutzscheibe decken wir auch zum Parkieren mit einer reflektierenden Decke ab und bei sonnenbeschienenen Fenstern schliessen wir die Vorhänge.

Kleider
Natürlich fahren wir möglichst leicht und locker bekleidet, das heisst zum Beispiel lieber im Rock statt in kurzen Hosen (obwohl uns eine Belizerin geraten hatte, möglichst lange Kleider zu tragen…?). Unsere mexikanischen Strohhüte leisten an der Sonne gute Dienste. Wir achten auf gute Hygiene und waschen die Bettwäsche bei jeder Gelegenheit – und manchmal auch die Sitzpolster. Das nützt zwar nichts gegen die Hitze, aber wenigstens fühlt es sich besser an.

Fahrzeug
Es soll helfen, die Motorhaube nach Abstellen des Fahrzeugs zu öffnen, damit die Hitze gegen aussen entweichen kann statt ins Fahrzeug. Falls Wasser unbegrenzt zur Verfügung steht, spritzen wir das Womo oder den Boden darum herum auch mal ab (was aber im feuchten Klima nicht wirklich hilft).

Tagesablauf
In der grössten Hitze versuchen wir das Fahren zu vermeiden. Stattdessen suchen wir Abkühlung am Wasser (den Einheimischen folgen!) oder spielen mit Wasser am Campingplatz (Wasserschlacht, Wasserspray, Eiswürfel, Kiddie-Pool, Kleidung nässen). Glace und kalte Getränke aus dem Supermarkt trösten über unseren an solchen Tagen nur noch halbherzig funktionierenden Kühlschrank hinweg.
Am angenehmsten wäre es natürlich, sich in klimatisierte Räume zu flüchten (Shoppingcenter, Museen). Hier erweist sich unser Hund aber als grosses Handicap…

Nahrung
Wir kochen möglichst ausserhalb des Fahrzeugs.
Scharfes Essen und Tee sollen das Schwitzen ankurbeln, Minze, Zitronengras, Koriander und Turmeric den Sinnen Kälte vortäuschen. Auf alle Fälle sorgen wir für genügend Getränke. Besonders für die Kinder wird reines Wasser auf die Dauer langweilig. Deshalb kochen wir selber Tee, den wir auf Raumtemperatur kühlen und leicht süssen.

Plan B
Sollte alles nichts mehr helfen und sich die schlaflosen Nächte bis zum Unerträglichen häufen, kann es auch vorkommen, dass wir uns ein Hotel-/Motelzimmer mit A/C leisten.

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