Copyright!

Achtung Copyright! Alle Inhalte auf diesem Blog sind Eigentum von Marina Felder und Marco Ramseier. Für jegliche Art von Weiterverwendung, insbesondere Abdruck, wende man sich an familienreise (at) gmail.com

18. August 2013

Sonntags in Aguascalientes

Das Industriestädtchen Aguascalientes überraschte uns mit seiner Grösse, sind doch immerhin über 700 000 Menschen hier zu Hause. Im Vergleich zu Zacatecas ist die Stadt sehr westlich  geprägt, zahlreiche grosse Unternehmen sind hier ansässig. Auch im Hotel, bei dem wir campen, ist man sich den Umgang mit internationalen Gästen gewöhnt. Nach einem reichhaltigen (internationalen) Frühstücksbuffet erkunden wir das sonntägliche Treiben in der Innenstadt (Fortsetzung unter weitere Informationen).



Erste bemerkenswerte Station war die Ausstellung zum Schulbeginn (am nächsten Tag). Leute standen Schlange, um ihren Buben einen gratis Haarschnitt verpassen zu lassen. Etwas weiter passten Optiker Brillen an, dann kamen die Papeterien und Buchverkäufer und schliesslich die Süssigkeitenstände.

Dahinter, auf dem Hauptplatz von Aguascalientes, herrschte fröhliches Treiben. Markant ist die Kathedrale, deren Besuch wir aber aufgrund der gerade gehaltenen Messe auf einen kurzen Blick durch die Türe beschränkten. Wir wollten später zurückkommen.



Bei der Kirche San Diego bemerkten wir aber, dass damit heute wohl nichts wird – in Mexiko wird am Sonntag den ganzen Tag über Messe gehalten (siehe Messplan von San Diego). Die Kirchen sind übrigens immer voll, oft stehen die Leute vor der Türe.

 

Wir spazierten also weiter zum museo de la muerte, dem Museum des Todes. Skelette und Totenschädel sind da in allen Formen und Varianten ausgestellt. Der Tod ist bereits in der prähispanischen Kultur fest verankert. Unter dem Katholizismus wurde das Konzept – zumindest halbwegs – umgedeutet und in Form von Allerheiligen munter weiter praktiziert. Dabei kommt der Tod ganz und gar nicht morbid daher. Er ist eng verbunden mit Festen und Feiern. Handwerkskünstler nähern sich ihm mit Humor und zeigen dies in bunten Figuren. Ab und zu kommt er aber auch ernst daher: der herrschende Drogenkrieg bietet der zeitgenössischen Kunst dazu leider Motive genug.




Nach einer kleinen Stärkung spazierten wir durch das bunte Sonntagstreiben zurück zum Hotel – vorbei an Rancheros mit ihren Sombreros, Väter mit Babies auf dem Arm und Grossväter, die mit Kleinkindern spielten. Handwerks- und Kitsch-Verkäufer standen Seite an Seite. Junge Mädchen bewunderten Handtaschen, Männer liessen sich auf dem "Thron" die Schuhe polieren. Säfte, frische Früchte und Tacos liessen einem das Wasser im Mund zusammen laufen, während die zahlreichen Stadt-Angestellten nach und nach die Überbleibsel der vielen Spaziergänger wieder zusammen kehrten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen