Es ist eine mühsame Geschichte, der Lehrerprotest in Mexiko. Seit über einem Jahr gehen die Lehrergewerkschaften immer wieder auf die Strasse, blockieren Hauptverkehrsachsen und Plätze. Wir haben uns nicht vertieft damit auseinander gesetzt, aber es geht vor allem darum, dass die "alten (und verkaufbaren) Wegrechte" der Lehrer aufgelöst werden sollen und sich die Lehrer stattdessen künftig regelmäßig auf ihre Qualifikation prüfen lassen müssen, um ihre Anstellung behalten zu können. Was im Grunde auch bei uns immer wieder Diskussionen auslöst, greift hier tiefer: Mancherorts werden scheinbar Lehrer angestellt, nur weil bereits ihr Vater und Grossvater Lehrer gewesen sind. Auch wenn sie überhaupt nichts können oder tun. Und wo Macht ist, ist leider meist Korruption nicht weit. Insbesondere in den von Bergtälern durchzogenen Staaten Guerrero und Oaxaca stösst diese neue Regelung auf grossen Widerstand, noch heute, ein Monat nachdem das neue Gesetz im Parlament definitiv verabschiedet worden ist. Der Bildungsminister verkündet regelmässig in den Nachrichten, dass das Gesetz rigoros durchgesetzt werde, ungeachtet aller Proteste.
Am Schlimmsten allerdings ist, dass seit Wochen gar keine Schule mehr stattfindet. Vielerorts sind die Kinder nach den Sommerferien gar nicht mehr zurück gerufen worden. Immer wieder treffen wir auf betroffene Familien. Die Freude über die Bonusferien hält sich selbst bei den Kindern in Grenzen. Erstaunlicherweise jedoch der Ärger ebenso. Die Zukunft der Kinder… aber darum geht es offenbar nicht wirklich!
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