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4. November 2013

Geschenke erhalten die Freundschaft

Auf Reisen haben wir immer ein paar Geschenke mit, um uns für spontane Gastfreundschaft bedanken zu können. Nur was ist sinnvoll? Hier ein paar Erfahrungstipps und Ideen.
Wert eines Geschenkes
Der angebrachte Wert eines Geschenkes ist eine sehr persönliche Sache und auch situationsabhängig. In jedem Fall ist es aber vor allem die Geste, die geschätzt wird!
Insbesondere in reichen Gebieten wie Nordamerika kommt man schnell zu armen Tagen, wenn man durch den Geldwert eines Geschenkes beeindrucken will. Stattdessen haben wir, falls wir länger bei jemandem gewohnt haben, für die Gastgeber gekocht. Nach unserer Erfahrung wird Kochen und Essen von vielen Nordamerikanern stiefmütterlich behandelt, so dass sie sich meist freuten, wenn man ihnen ein gutes Essen vorsetzte. Improvisiertes Zürich-Geschnetzeltes mit Rösti war unser Favorit, weil es einfach zuzubereiten ist, die Zutaten leicht erhältlich sind und die Geschmacksnerven der Gastgeber nicht zu sehr strapaziert werden. Auch andere Haushaltarbeiten oder Babysitten waren sehr willkommen.
In Mexiko (wie in vielen Schwellenländern) kommt es sehr darauf an, wen man vor sich hat. Gehört der Gastgeber zur Oberschicht, kann man bei Wertsachen sowieso nicht das Wasser reichen. Nur das Exquisiteste würde da beeindrucken. Andererseits übersteigen schon "kleine" Wertsachen und Luxusgüter oft das Vorstellbare eines Gastgebers der ärmeren Schicht – und erscheinen uns daher nicht angebracht und auch nicht sinnvoll. Dort haben wir oft völlig unschweizerische Alltagsgegenstände mitgebracht (Grundnahrungsmittel wie Reis, Kaffee, Zucker; Haushaltartikel wie Seife, Kugelschreiber, gute Messer oder bunte Kinderzahnbürsten) nicht mehr gebrauchte Gegenstände von uns oder "sinnvolle" Spielsachen wie Farbstifte und Knobelwürfel. Ausserdem ist in diesem Fall eine passende Geldsumme häufig angebracht.

Schokolade
Schokolade kommt fast immer gut an, nur sollte man sich keine Illusionen machen: In Nordamerika gehören Toblerone und Lindtkugeln ins Regal jedes Supermarktes. Dies kann man sich aber zu Nutze machen und in den USA für die Weiterfahrt nach Mexiko und Zentralamerika aufstocken (sofern man die Schokolade hitzegeschützt aufbewahren kann!) Ausserhalb der Touristenzentren bezahlt man dort nämlich für 100 Gramm Schweizer Schokolade locker 4 Franken, was ausserhalb der Reichweite der meisten Mexikaner liegt und eine simple Schokotafel zu einem wertvollen Gastgeschenk macht.

Swatch-Uhren
Sind wertvoll, aber undankbar. Wer Swatch nicht kennt, für den sehen die Uhren aus wie die billigen China-Uhren aus dem Supermarkt. Eine "Schweizer Uhr" ist eben immer noch eine Rolex.

Handwerk und Folklore
…wie bestickte Tücher, Kuhglocken, Jodel-CDs, und Bildbände sind ebenfalls sehr wertvoll, aber nur der Kenner wird sie zu schätzen wissen. Sie ergeben schöne Geschenke, wenn man die Vorlieben des Beschenkten kennt. Als Mitbringsel sind sie weniger geeignet.

Taschenmesser
Das Ding, ein Evergreen. Rote Schweizer Taschenmesser sind immer willkommen und in allen Grössen erhältlich. Auch für Taschenmesser gilt: Vorrat in den USA für die Weiterfahrt nach Lateinamerika aufstocken, Walmart und CanadianTire verkaufen Viktorinoxmesser zum Teil günstiger als zu Hause. Zur Not findet man sie überall in den schicken Einkaufsmeilen (je ärmer das Land, desto teurer die Messer).

Münzen
Wir wurden einmal aus echtem Interesse nach Schweizer Münzen gefragt, häufiger jedoch von Bettlern auf der Strasse, die den alten "Geldwechslertrick" anwenden. (zu Tourist 1: "Meine Frau sammelt Münzen, sie würde sich extrem über eine Münze aus xxx freuen…" zu Tourist 2: "Tourist 1 hat mir war abgekauft aber hatte nur noch Fremdwährung, kannst du sie für mich wechseln?")

kleine Schweizer Mitbringsel (Schweizerkreuz made in China)
Eine kleine Auswahl an T-Shirts, Plüschtieren, Schlüsselanhängern, Feuerzeugen, Glöckchen, Tassen, Holzkühen, Alpenkräutertee etc. ermöglicht es, je nach Situation etwas Passendes auszusuchen. Für eine Einladung kann es Sinn machen, mehrere Artikel mitzunehmen und am Ende des Abends, wenn man sich besser kennen gelernt hat, das Passendste zu übergeben. (Leider) hinterfragt kaum jemand, ob der Artikel auch "echt" ist – und erwartet es auch nicht.
Solche kleinen Mitbringsel werden auch gelegentlich unter Reisenden verschenkt.



Flaggen
Kleine Schweizerflaggen (wie beim 1. August üblich) haben auch schon edlere Dankeskarten ergeben.

Papierartikel wie Postkarten, Aufkleber und Kalenderbilder
…hinterlassen in reichen Ländern wie Nordamerika keinen Eindruck mehr. In Mexiko hingegen erweckten sie noch immer Begeisterung. Hundefreunde freuten sich zum Beispiel sehr über das Werbeposter der UBE mit dem Entlebucher Sennenhund vor Berglandschaft. Auch das oft verschenkte Foto, das uns in traditioneller Schweizer Tracht zeigt, kam stets gut an. Andererseits sollte man sich dafür auch nicht verstellen – wem Folklore nichts sagt, wird sich bei einem solchen Bild blöd vorkommen. Mancherorts hinterlassen Reisende als "Marke" einen Aufkleber ihres Herkunftsortes, wer beitragen möchte, sollte vorsorgen.

Selbstgemachter Schmuck
Wer mit handwerklichem Geschick gesegnet ist, kann natürlich auch selber hübsche persönliche Mitbringsel basteln.

Alkohol und andere Schwierigkeiten
Wir verschenken keinen Alkohol (Achtung bei Pralinen!) und vermeiden auch Süssigkeiten für Kinder, Tabak und Medikamente als Geschenke. Insbesondere in Asien sind die religiösen Gebote zu beachten. Selbst Schokolade wurde einmal von einem gläubigen Muslim diskret abgelehnt, weil er befürchtete, es könnte Schweinefett drin sein. Alles Erklären nützte nichts.

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