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1. September 2012

Highlights in Kanada

Abgesehen von den bekannten, gut beworbenen Sehenswürdigkeiten fanden wir in Kanada auch zahlreiche weitere Highlights.  Hier eine Liste mit Tipps (auf "weitere Informationen" klicken):

Die nördlichere Yellowhead Route durch die Prärien ist landschaftlich reizvoller als der schnellere Trans-Canada-Highway


Outdoor:

Strände in Südwest Ontario/Bruce Penninsula: wie Ferien in der Toscana

Manitoulin Island: Unberührte Natur, zahlreiche First Nations (und Pow Wo's) sowie alternative Szene in Ontario

Oak Hammock Marsh: Vogelbeobachter-Paradies wenig ausserhalb von Winnipeg, Manitoba

Pukaskwa Nationalpark: Kanu mieten und die Seen Westontarios erpaddeln

Tuning: Lastwagen-/Traktorenpneu kaufen und sich in einem der langsamen Prärieflüsse treiben lassen (z.B. Brokenhead River in Beausejour, MB)

Nationalparks Riding Mountain (MB) und Prince Albert (SK): Tiere beobachten auf einer abendlichen Rundtour durch den Park

Drumheller, AB: Kanadische Badlands auf einer der Fahrtouren erkunden, T-Rex-Skelett im Royal Tyrrell Museum

Icefields Parkway zwischen Banff und Jasper: Zeit nehmen und die kleinen Sehenswürdigkeiten/Wanderungen unterwegs nicht verpassen



Geschichte/Kultur:

Niagarafälle: Regenbogen bei Sonnenuntergang nicht verpassen

Bruce Penninsula: Das Nordende des Niagara-Escarpments

Petrolia/Oil Springs in ON: Ölgeschichte mit allen Sinnen erkunden auf einer Drive-Thru-Tour

21. Juni AboriginalDay: Am folgenden Wochenende finden in vielen Indianer-Reservaten Festivals statt

1. Juli: Canada-Day in Lac du Bonnet, MB, mit einem der grössten Feuerwerke in Kanada

Royal Canadian Mint in Winnipeg, MB: Führung durch die Münzprägerei

Lower Fort Garry, Rielhaus und The Forks von Park Canada

Steinbach, MB: Freilichtmuseum im Mennonitendorf

Saint Boniface, Winnipeg: Kulinarische Höhepunkte in Winnipegs französischem Quartier

Batoche und Fort Battlefort, SK: Schauplatz der Métis-Aufstandes von 1886

Wayne, AB: Wildwest-Geschichte im Last Chance Salon. Die elf Brücken über den mäandrierenden Fluss sind ebenfalls den kurzen Abstecher wert.

Bar-U-Ranch, AB: alte Ranch in den Rocky Mountains

Head Smashed in Buffalo Jump, AB: Wo die Blackfoot-Indianer mit raffinierter Jagdtechnik regelrechte Massaker veranstalteten

Blackfoot-Crossing, AB: Chicken-Dance-Competition Anfang August

Kekuli Café in West Kelowna, BC: Indianische Menus (Bannock) zu vernünftigen Preisen

Weinkeltereien im Okanagan Tal



Kinder:

Singing Sands im Bruce Penninsula Nationalpark, ON: flacher Strand und warmes Wasser zum Sonnenbaden und Spielen

Spielplätze Assiniboine Park/Forks in Winnipeg MB: Naturspielplatz im Assiniboine Park, SplashPad bei den Forks

Monstertruck-Rennen in den Prärien: Viel Lärm und heisse Motoren. Festival-Kalender konsultieren

Lagerfeuer auf Campingplatz: Lagerfeuer gehören für Kanadier zum Campen dazu. In den Nationalparks ist ein Feuerpermit nötig (8,80 $ pro Tag), darin inklusive ist das Feuerholz. Bitte kein Feuerholz selber mitnehmen – so werden Holzplagen verbreitet!

Coaldale, AB: Splash Pad und Raubvogel-Center (Bird of Prey Center)

Davison Orchard in Vernon, BC: Obstgarten mit Markt, Café und Spielplatz

Firefightermuseum in Calgary, AB



Weitere Tipps, die wir jedoch auf diesem Trip nicht selber ausprobieren konnten:

Kanutour im Pukaskwa Nationalpark oder einem der vielen anderen Seen in Westontario

Whiteshell Provincial Park, MB: Indianerzeichnungen

Osborne Village, Children's Museum, Museum of Man and Nature und Tinker Town Amusementpark in Winnipeg, MB – das Museum of Human Rights befindet sich noch im Bau

Festival du Voyageur (Februar) und Folklorama (Juli) in Winnipeg, MB

Manitobas grösstes Rodeo in Morris im Juli

Spirit Sands und Sours Hängebrücke bei Brandon, MB

isländische Siedlung Gimli, MB

Garter Snakes, die sich im Mai bei Narcisse, MB, in Massen paaren

Eisbären in Churchill, MB
endlose Sandstrände am Lake Winnipeg: Grand Beach und der weniger überfüllte Patricia Beach

Moose Jaw, SK: Untergrundreich von AlCapone und heimliches chinesisches Sklavendorf

Regina: Museum der Royal Canadian Mounted Police

Fort MacLeod: Pferdeparade im alten Polizeifort


Turndowns:

Leider gibt es immer wieder Plätze, von denen man das Gefühlt hat, sie tragen das Label "historisch" oder "naturnah" nur, damit sie keine Arbeit damit haben…

Glasbodenboot in Tobermory: Der Preis ist hoch, die Fahrt kurz. Im Grunde ist es eine Überfahrt nach Flowerpot-Island (Aussteigen wiederum gegen Aufpreis). Die Fahrt über ein paar Schiffsdecks rechtfertigen den Preis kaum.

Moskitos: Zwischen Manitoulin Island und den Rocky Mountains vergeht jegliche Wanderlust, wenn man von Mücken gefressen wird.

Little Manitou Lake: Der Salzsee bei Saskatoon soll dichter sein als das Tote Meer. Die chemische Begründung kennen wir nicht, mit dem Toten Meer ist der Auftrieb aber nicht zu vergleichen. Ausserdem bilden Algen und tote Salzkrebschen eine stinkende Masse entlang des ganzen Ufers, die alle Lust zum Schwimmen im Keim erstickt. Kann man sich überwinden (es gibt gratis Duschen), so ist ein Bad jedoch durchaus amüsant, ausserdem lassen sich die Salzkrebschen tipptopp fangen und untersuchen. Und eine hübsche Legende umrankt den See: Als weisse Siedler das heutige Saskatchewan besiedelten, brachten sie nicht nur Pferde, Waffen und Alkohol mit, sondern auch fremde Krankheiten. Von Pocken geplagt, flüchteten die Ureinwohner in neue Gebiete. Unterwegs mussten sie die Kränksten Mitglieder am Little Manitou Lake zurücklassen. Doch als diese im Salzwasser badeten, begannen die Narben zu heilen. Als die anderen Stammesmitglieder zurück kamen, fanden sie ihre Männer nicht wie erwartet tot, sondern geheilt wieder, und führten dies auf ein Wunder Manitous zurück.

Elk Island Park: Bekannt für seine Bisons, mag der Park für Naturbeobachtungen faszinierend sein. Der Badestrand (als solchen bezeichnet), ist jedoch leider "naturbelassen" und entsprechend von Hinterlassenschaften der Wildgänse gezeichnet.


Parks – auf allen Ebenen
Nationalpark, Provincial Forest, Municipal Campground, Game Lands, National Historic Site, Conservation Area – die Bezeichnungen für öffentliche Erholungsgebiete sind verwirrend. Denn nebst den von der kanadischen Regierung geführten Nationalparks und Historic Sites unterhält auch jede Provinz ein eigenes Parksystem. Für Reisende sind nebst den zahlreichen privat geführten Sehenswürdigkeiten vor allem Parks und Historic Sites von Bedeutung. Forests und Game Lands, wo denn geführt, richten sich vor allem an ansässige Jäger. Hunde sind in vielen Parks und Freilicht-Museen erlaubt, an Stränden meist verboten. Der Gebrauch von Leine und Kotbeutel wird vorausgesetzt.
Nationalparks und Historic Sites: Kanada unterhält 43 Nationalparks, 167 geschichtliche Stätten und vier Marine Conservation Areas (Stand September 2012). Einige davon sind gratis zu besuchen, andere verlangen zum Teil happige Eintrittspreise. Bei einem längeren Aufenthalt in Kanada, besonders mit Besuch der Rocky Mountains, lohnt sich der Kauf eines Jahrespasses (Discovery Pass) für alle von Parks Canada unterhaltenen Stätten (wobei dies nicht auf alle als «National Historic Sites» bezeichneten Orte zutrifft!). Der Pass ist an fast allen Parkeingängen erhältlich und kostet für Erwachsene ab 17 Jahren 67.70$, Kinder und Senioren bezahlen weniger. Ein Family/Group-Pass ist gültig für bis zu sieben Personen und kostet 136.40$. Obwohl wir nie kontrolliert wurden, ist der Pass grundsätzlich nicht übertragbar. Campinggebühren in den Nationalparks variieren zwischen 15.70$ (primitiv) und 38.20$ (Strom, Wasser und Abwasser). Für Campingfeuer ist ein Permit (8.80$/Tag, Brennholz inkl.) nötig. Reservation ist nur bedingt möglich. Viele Parks bieten kostenlose Aktivitäten an, darunter Geschichten am Lagerfeuer ebenso wie Kurse in Naturfotografie oder Tierbeobachtung. Weitere Informationen findet man auf www.pc.gc.ca.

Provincialparks: Die von den Provinzen geführten Parks stehen bezüglich Schönheit und Infrastruktur den Nationalparks kaum nach, sind aber zahlreicher. Jede Provinz unterhält ihr eigenes Parksystem mit unterschiedlichen Gebühren und Regelungen, Nationalpark-Pässe sind nicht gültig. Die Kosten für Eintritt und Camping sind in Ontario generell höher als in den Prärieprovinzen Manitoba, Saskatchewan und Alberta. Der Eintritt pro Fahrzeug beträgt 9-17$ (Prärie 0-7$), Camping ohne Anschluss 26-35$ bzw. mit Wasser/Elektrizität 33-41$ (Prärie 5-30$). Nebst den Provincial Parks bieten auch andere öffentliche Institutionen Naherholungsgebiete: Conservation Areas (Ontario, bezogen auf Feuchtgebiete), Wildlife Management Areas (Manitoba, kostenlos, Achtung Jagdgebiet!) oder Provincial Historical Sights (Alberta). Die Kosten bewegen sich im üblichen Rahmen. Für mehr Informationen besuche man die Internetseiten: www.ontarioparks.com, www.ontarioconservationareas.ca, www.gov.mb.ca/conservation/parks, www.gov.mb.ca/conservation/wildlife, www.saskparks.net, www.albertaparks.ca und www.history.alberta.ca.

Municipal Parks: Oft werden in Nordamerika alle Naherholungsgebiete – und sei es auch nur ein kleiner Spielplatz – Park genannt. Die Qualität variiert denn auch merklich und vor übertriebenen Erwartungen sei gewarnt. Dennoch finden sich gelegentlich Bijous. Manche Gemeinden, besonders in Alberta, unterhalten günstige Campgrounds für Durchreisende. Meist sind sie primitiv (Tisch, Grill, Trockentoilette), gelegentlich bieten sie aber auch Dusche, Spielplatz oder gar Wifi-Internet. Es lohnt sich, danach auszuschauen.  

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