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Aussicht von der Kalala-Winery in West Kelowna |
Den Mietcamper für drei Wochen gebucht
(nachdem unser kaputter Zylinderkopf zur Post gebracht war, konnten
wir vorläufig eh nichts mehr für unseren kleinen Fiat tun) und alle
am Ende ihrer Nerven. Was tut Familie Schweizer da? Genau, sie fährt
zur Erholung ins Tessin! Und genau das taten wir. Wir liessen die
Berge, wo mittlerweile definitiv der Herbst eingekehrt war, hinter
uns und machten uns ins wärmste Tal Kanadas, dem Okanagan in BC. Wir
freuten uns auf frische Früchte, einheimischen Wein und warme Seen.
Einziger Wehrmutstropfen: Für die Lachswanderung in Salmon Arm waren
wir ein ganz kleines bisschen zu früh.
(English summary in the article)
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Frisches Gemüse bei Davison Orchards in Vernon |
Dafür waren wir für die Massen von
Sommertouristen in Okanagan Tal etwas zu spät – und das war uns
nur Recht! Es war auch so ziemlich geschäftig für kanadische
Verhältnisse. Die Ernte noch in vollem Gang, konnten wir (wie schon
den ganzen Sommer über möglich) an jeder Strassenecke frisches,
lokales Obst und Gemüse einkaufen. Welch eine Gaumenfreude! Einen
Weinkeller besuchten wir zwar, Golfclubs und Fine Dining waren dann
aber tatsächlich eine Klasse zu hoch für uns...
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Weintraube in West Kelowna |
BC hat aber nebst den vielen
Campingplätzen für die Massen von Ferientouristen und gut betuchten
„Snowbirds“ (Renter, die den Winter in wärmeren Gegenden –
vorzugsweise im RV - verbringen) auch einige heimliche Juwelen in der
Natur zu bieten. Und da wir dieses Mal sogar über eine eigene,
komfortable Dusche und ungeahnte Massen an Gas, Frischwasser und
Stauraum im Kühlschrank und Gefrierfach verfügten, mussten wir uns
auch um die Selbstversorgung keinerlei Gedanken machen. Es hat eben
schon auch sein Gutes, das klobige, durstige Mietmobil.
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White Lake |
Die Plätzchen, die wir meinen, sind
jene gottverlassenen Orte, die wohl noch nicht viele ausländische
Touristen gesehen haben. Es sind jene Plätzchen, an denen sich
feuchtfröhliche Männer-Fischer-Runden, greise Militärveteranen
sowie all jene treffen, die kein hübsches Einfamilienhaus mit Garten
und keinen glänzenden Luxustrailer vermögen. Es sind jene Menschen,
die ihre eigenen Probleme und ihre ganz eigenen Ansichten auf das
Leben und die Welt mitbringen, und die ihren einzigen gefangenen
Fisch mit dem Campingnachbarn teilen. Dort fragt keiner, ob Kinder
und Hunde willkommen sind – man nimmt sie einfach mit. Es sind jene
Orte, die man entweder mag oder meidet. Aber auch dort, wo sich die
gesellschaftliche Mittelklasse nicht hinter dem Hochglanz-Prospekt
verstecken kann, sondern sich in ihrer Realität offenbart.
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Trout Creek Bridge bei Summerland |
English summary
Das sieht nach einem herbstlichen Traumurlaub aus!! Ich werde im Winter nach Südamerika, genauer gesagt nach Argentinien fliegen (http://www.lastminute.de/reisen/suedamerika/) und mir die argentinischen Weinbaugebiete ansehen, bevor ich am Strand in der Sonne brutzele..
AntwortenLöschenlg Ulla