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6. November 2012

Trick or Treat?


Man mag in der Schweiz über Halloween lachen – das Fest, das uns die Geschäfte mangels Dekorationsalternativen quasi aufzudrängen versuchen. Hier in Nordamerika ist es aber beinahe Kulturgut. Ähnlich wie bei uns an der Fasnacht werden Häuser schon Wochen im Voraus aufwändig dekoriert, Kinder und Erwachsene verkleiden sich und abends werden Kostümparties veranstaltet. Als gute Schweizer passen wir uns natürlich an und lassen uns den Spass nicht entgehen…

(English summary in the article)


Es ist zwar erst 16.30 Uhr, doch im Küstenstädtchen in Oregon dunkelt es bereits. Wir haben uns vorgängig erkundigt, wo der beste Ort ist zum Trick-or-Treat spielen und finden uns nun im entsprechenden Quartier ein. Ein Streifenwagen ist ebenfalls bereits da und hat die Quartierstrasse abgesperrt. Unsere beiden Jungs sind in dem Alter, in dem Helden noch Helden und Monster noch Monster sind: Sie haben sich freudig als Feuerwehrmänner verkleidet. Etwas überfordert – immerhin sind wie Halloween-Neulinge – warten wir an der Strassenecke auf andere Familien, denen wir folgen können. Bald schon spaziert Spiderman an uns vorbei. Wir machen uns auf die Socken. Das Sprüchlen haben wir mehrmals geübt: "Happy Halloween!" und dann brav den Sack hinhalten. Vom bekannten "Trick or Treat" wurde uns abgeraten. Es könne nämlich sein, dass das Gegenüber statt einfach eine Süssigkeit (Treat) hinzuhalten vorher tatsächlich einen Trick verlange. Tatsächlich mussten unsere Kinder früher am Tag zuerst eine WIssensfrage beantworten, bevor sie einen Schokoriegel bekamen.
Trotz Üben wissen die Kinder nicht genau, wie ihnen geschieht, als sie von hinten bedrängt ("Los, sagt Happy Halloween") und von vorne bereits mit Süssigkeiten beschenkt werden. Je mehr Häuser wir besuchen, desto mutiger werden die Kinder – so sehr, dass sie sich die besten Süssigkeiten gleich selber aussuchen wollen. Es hagelt nur so von Milkyway, Tootsie-Roll und Ranger Lollie. Manche geben ein Stück, andere legen gleich eine ganze Handvoll in den Sack. Während wir bei den ersten Häusern noch alleine vorsprachen, stehen eine halbe Stunde später die Kinder bereits Schlange vor den Türen.
Aber auch die Hausbesitzer spielen eifrig mit. Um zu ihrer Süssigkeit zu kommen, müssen die Kinder sich in dunkle Garagen oder zu Hexenkesseln wagen. In der Mülltonne des einen Hauses versteckt sich ein "Äffchen", das unvorhergesehen herausguckt. Stolz erzählen die Jungs noch Tage nach Halloween, wie ihnen aus einem Garten heraus KingKong mit dem blutigen Schwert zugerufen hat: "I Ilke you guys!" Dass er sie am liebsten gebraten vertilge, haben sie zum Glück nicht verstanden!

Besonders amüsant fand ich dann aber die Plakate in verschiedenen Dörfern, die ein "Candy-Buy-Back" ankündigten. Organisiert von den lokalen Zahnärzten, können die Kinder die gesammelten Süssigkeiten abgeben und erhalten dafür rund 1$ pro Pfund. Die Treats gehen – nach dem Motto: Support our Troops! – weiter nach Übersee zu den amerikanischen Soldaten… Naja, die Truppenzahnärzte müssen ja auch was zu tun haben – oder etwa nicht?!

English summary:
Since we do not celebrate Halloween in Switzerland, it was the first time ever our two little boys went trick and treating. Being in the age when heros are still heros and monsters monsters, they chose to dress up as firefighter. When dusk fell over the little town we stayed that night, we followed the locals to the popular places. Shy and insecure, the boys stuterred what we had been practicing while the guy at the door already filled their bad with candy. However, it did not take them long to get the hold of it!

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