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16. Dezember 2012

Aus Fehlern soll man lernen

Im Nachhinein ist man immer klüger. Das hilft uns leider nicht mehr, aber vielleicht können andere Reisende aus unseren Fehlern lernen. Es gibt nämlich ein paar Sachen, die wir anders machen würden.


Fahrzeug alt – aber nicht zu alt:
Ein älteres Gefährt hat durchaus seine Vorteile! Es kostet weniger, besitzt weniger komplizierte und sensible Elektronik und kommt weniger protzig daher. Allzu alt sollte das Fahrzeug dennoch nicht sein. Mehrere Versicherungen (z.B. jene von Seabridge) akzeptieren keine Fahrzeuge über 19 Jahre. Manche Campingplätze haben ebenfalls Altersrestriktionen, wobei dies meistens Langzeitcamper betrifft.

Auf Sog-WC-Absaugeinrichtung verzichten:
Die Idee tönt verlockend: Mittels eines kleines Motors wird der Geruch aus dem Fäkalientank gesaugt. Damit soll giftige Chemie überflüssig werden. Besonders in Ländern, in denen keine umweltgerechte Entsorgung garantiert ist, erschien uns dies erstrebenswert. Doch indem wir Löcher in den Fäkalientank gebohrt haben, entstand fahrend des Fahrens erstrecht ein Überdruck, der sich in der Kabine sehr penetrant bemerkbar machte.
Unser Fazit: Die Einrichtung ist super, wenn man nur zwei Wochen auf dem Campingplatz steht. Möglicherweise hätte es auch geholfen, die Löcher auf der Seite statt im Heck des Fahrzeuges zu bohren – für uns allerdings nicht möglich.

Campingausrüstung in Amerika kaufen:
Natürlich möchte man gut ausgestattet losziehen. Doch lohnt sich das insbesondere für eine Reise in die USA nicht! Die Amerikaner sind Camper und deshalb kann man Campingzubehör auch in jedem Supermarkt kaufen – zu entsprechend tieferen Preisen. Grill, Stühle, Zelt, 12-Volt-Spannungswandler (Achtung amerikanische Steckdosen und 110V!) oder spezielles Campinggeschirr kann man getrost in den USA kaufen. Auch Markenkleider/-Schuhe sind hier massiv günstiger. Campingtische sind auf den meisten Plätzen vorhanden, braucht es also nicht zwingend. Andererseits war es überraschend schwierig, einen Sonnenschirm zu finden!

Parasitenbenhandlung zu Hause organisieren:
Mit oben genannter Überlegung verzichtete ich darauf, teure Parasitenmittel für den Hund aus der Schweiz mitzunehmen. Nur: Erstens bekommt man diese ohne Rezept bei keinem Tierarzt und zweitens entsprach das von meinem Tierarzt aus der Schweiz angeforderte Rezept dann doch nicht den vorhandenen Mitteln. Das Gesamtbehandlungsmittel, das mir ein kanadischer Tierarzt schließlich verkaufte, war noch viel teurer als die Schweizer Medikamente… Daher: Parasitenprävention gleich für die ganze Dauer aus der Schweiz mitnehmen.

Europäische Gasflasche zu Hause lassen:
Die Gasanschlüsse in Nordamerika sind anders als jene in Europa. Zwar haben wir einen Adapter mitgebracht, damit wir unsere europäische Flasche (leer verschiffen!) hier auffüllen könnten. Doch ist seit rund zehn Jahren ein Gesetz in Kraft, das das Auffüllen von Gasflaschen ohne Überfüllschutz verbietet. Entgegen unserer Information halten sich sowohl die Amerikaner als auch die Kanadier relativ strikt daran. Nach sieben Monaten gaben wir es auf: zu stressig die dauernde Unsicherheit und letztlich auch zu gefährlich, da die Fülleinrichtung ebenfalls anders funktioniert als in Europa. Wir haben schliesslich doch auf amerikanische Flaschen umgerüstet und schleppen seither die europäische Flasche unnütz mit uns herum (da noch teuere Depot darauf ist…)

Kommunikation einfach halten:
Man möchte die Lieben zu Hause über den Fortschritt der Reise auf dem Laufenden halten. Das ist legitim. Doch eine Homepage (und Facebook und Twitter und Emailkontakt…) zu unterhalten erfordert Zeit. Ausserdem ist man an gute Strom- und Internetversorgung gebunden. Was wir erfahren haben, haben wir auch von anderen Reisenden zu hören bekommen: "Das ist ja so anstrengend!" Letztlich sind wir ja unterwegs, um etwas zu erleben und nicht, um die halbe Zeit vor dem Computer zu sitzen – oder?

Viel Zeit einplanen
Es ist einfach, zu Hause am Stubentisch anhand einer Landkarte eine Reise zusammen zu stellen. In der Realität hat man sich dann aber meistens viel zu viel vorgenommen – und riskiert, einem Plan hinterher zu fahren. Der Austausch mit anderen Reisenden hat gezeigt, dass man mindestens zwei Jahre für die Panamericana einrechnen sollte, je mehr desto besser. Reist man mit Kindern, Hund oder sonst eher langsam, reichen zwei Jahre wohl nicht aus.

Kuba besuchen
Für uns wegen dem Hund nicht möglich, so würden wir aber dazu raten, von Cancun einen Abstecher nach Kuba einzuplanen. Die Flüge sind sehr günstig und die Reise nicht weit.

Hitzeperioden meiden
März bis Ende Mai gelten als die heissetsten Monate in Zentralamerika. Tatsächlich machte uns die Hitze in Belize zu schaffen und gemäss Berichten anderer Reisenden erging es ihnen nicht anders. Es ist wohl ratsam, diesen Streckenabschnitt im Winter zu bewältigen.

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