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7. Mai 2014

Tikal, die Weltkulturstätte


Die schiere Grösse der Ruinenanlage und die fünf imposanten Tempel sind bestimmt Grund genug, Tikal als eine der eindrücklichsten Maya-Ruinen überhaupt zu bezeichnen. Doch was die Stätte zusätzlich auszeichnet ist ihre Lage in Mitten eines dichten Regenwaldes. Die reiche Tierwelt, die sich dem Besucher selbst beim Begehen der regulären Parkwege eröffnet, ist ein Erlebnis für sich: Brüllaffen, Klammeraffen, Tukane, Agoutis und die unüberhörbaren Papageie können mit grosser Sicherheit gesehen werden. Mit etwas Glück hat man morgens früh den dunstigen Regenwald und seine Geräusche ganz für sich allein, am besten vom mächtigen Tempel IV aus (Fortsetzung unter weitere Informationen)

Die Mayastadt Tikal hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Die ersten Hinweise auf eine Besiedelung sind bereits 900 v. Chr. anzusetzen. Die ersten signifikanten Strukturen wurden aber erst um 250 v.Chr. gebaut. Während der folgenden Jahrhunderte jedoch wurde Tikal von der Übermacht El Mirador dominiert. Erst als diese zugrunde ging und Tikal eine Allianz mit dem mexikanischen Teotihuacan (über 1000 km entfernt!) einging, entwickelte sich Tikal zur dominierenden Maya-Stadt. Dies ging nicht ohne Opfer von sich: Teotihuacan begnügte sich nämlich nicht mit einer Partnerschaft, sondern riss durch Heirat und Vertreibung des Herrschers den Thron an sich.
Bedrohung kam um 550 n. Chr. von der Stadt Calakmul im heutigen Mexiko. Calakmul schmiedete Allianzen mit zahlreichen Maya-Mächten, umzingelte Tikal und besiegte es verheerend.






 

Die Wiedergeburt Tikals und der ehrgeizige Herrscher
Erst 150 Jahre später, unter der Herrschaft von Hasaw Chan K'awil, kam Tikal erneut zu Kräften. Hasaw bezwang Calakmul seinerseits zweimal und brachte Tikal ein Jahrhundert zurück an die Spitze der Mayawelt. Der Ehrgeiz des Herrschers zeigt sich auch in den Ruinen deutlich, baute er doch gleich beide dominanten Tempel im Zentrum Tikals: Sein eigenes Grab, das dem seiner Gemahlin gegenüber steht und die Gräber der gesamten, vorherigen Nobilität Tikals in den Schatten stellt. Die beiden Tempel weisen zudem eine neue, bis anhin in der Mayawelt unbekannte Architektur auf.
Unbekannt ist, wie fast immer in der Mayageschichte, was schliesslich den Untergang Tikals bewirkte. Klar ist bislang lediglich, dass ums Jahr 900 n.Chr. fast die gesamte Maya-Hochkultur zusammen gebrochen war.


Ausgrabung und Plünderung
Neu entdeckt wurden die Ruinen bereits um 1700 , doch wissenschaftliche Ausgrabungen begannen erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Übrigens sind viele von Tikals Schätzen noch heute in einem Museum Basel, herbeigebracht (oder geplündert?) von einem Schweizer Archäologen um 1870.
Ab 1950 wurden die Ruinen für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Doch selbst heute ist lediglich ein Bruchteil der Gebäude freigelegt und restauriert, der Grossteil der Stadt liegt noch immer unter der dichten Regenwald-Vegetation verborgen.



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