Wir versuchten, uns so zurückhaltend und anständig wie nur möglich zu verhalten – und dennoch hatten auch wir uns immer wieder dem Dilemma zu stellen: Sollen wir so wenig wie möglich stören oder sollen wir einen gegenseitigen ehrlichen Dialog aufzubauen versuchen? Wird das vom Gegenüber überhaupt gewünscht oder wird unsere Anwesenheit eben doch nur aus Freundlichkeit und Anstand (oder aufgrund der Hoffnung auf einen guten Handel) toleriert? Eine persönliche Bekanntschaft ermöglichte uns persönliche Einblicke, aber auch da mussten wir uns ab und zu fragen: Was ist okay und ab wann nutzen wir unsere Beziehungen aus…?
Sich die Zeit nehmen, eine Beziehung reifen zu lassen, hat sich gelohnt. Ehrliches Interesse und die Bereitschaft zum gleichberechtigten Austausch trugen dazu bei. Wir wollten nicht nur Zuschauer sein, sondern unserem Gegenüber auch etwas von uns geben. Damit sind zwar auch, aber nicht nur materielle Gastgeschenke gemeint. Mindestens so wichtig ist gegenseitige Anteilnahme am Leben, an den eigenen Freuden und Sorgen, der Geschichte und der Kultur. Zum Abschluss von einer Amischen Familie zu einem Sonntagabendgebet in ihrer Stube eingeladen zu werden ist eine tiefe Ehre, die unvergesslich bleibt.
Rund um Lancaster findet man viele überdachte Brücken – Symbol auch für den Brückenbau zwischen den Menschen. |
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