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21. Februar 2013

Reisen ist gefährlich

Denkt man an Gefahren beim Reisen, so ist meist an erster Stelle die Kriminalität. Diebstahl, Überfälle, Entführungen etc. Bestimmt ist die Gefahr nicht abzustreiten, das Beweisen uns Medienberichte ja beinahe jeden Tag. Und auch wir haben Reisende getroffen, die solches erlebt haben.
Vor lauter Sorge um die unangenehmen Mitmenschen vergisst man aber leicht die anderen, alltäglichen Gefahren. Vielleicht denkt man noch an exotische Krankheiten, Tiere oder Stürme. Doch kaum einer denkt an die kleinen, blöden Zwischenfälle. Jene mit fatalen Folgen.

Für zwei Südamerikafahrer kam die Reise jäh zum Abbruch, weil ihre Frauen beim Manövrieren abgestürzt sind. Beide – die miteinander nichts zu tun haben – stiegen an einer kniffligen Stelle aus, konzentrierten sich aufs Winken und stürzten rückwärts in eine Schlucht. Die Berichte von Jörg und TinkasReise (unter Petras Tod) sind erschütternd.

Eine unserer Hauptvorkehrungen ist es, nachts nicht unterwegs zu sein. Grund dafür ist zwar auch das erhöhte Risiko von Überfällen, vor allem aber die unbeleuchteten Menschen, Fahrzeuge, Verkehrshindernisse (Topes) und Grosstiere, die sich auf den Strassen aufhalten. Mit 80 Stundenkilometern in Mexiko ein Pferd zu rammen ist nicht viel besser als einen Elch in Kanada.

Doch trotz aller Vorsicht sind wir auf unseren Reisen schon drei Mal mit dem Schrecken davon gekommen. Alle drei Beinahe-Unfälle waren genauso blöd wie unvorhersehbar.
In Albanien rüsteten wir unsere Kinder mit Schwimmwesten aus, als wir den Strand besuchten. Doch als eines im seichten Wasser hinfiel, hinderte es eben diese Schwimmweste daran, den Oberkörper aus eigener Kraft aus dem Wasser zu heben.
Bei einem festlichen Znachtessen weit in den kanadischen Rockies blieb ein Stück Wurst so im Kinderhals stecken, dass alles Klopfen und um den Bauch fassen nichts mehr half. Nur ein intuitiver Griff in den Rachen (die Fingernägel hinterliessen blutige Kratzer) verschafftem dem nach Luft schnappenden Kind wieder Sauerstoff.
Vor kurzem mussten wir in Mexiko notfallmässig einen Arzt aufstöbern. Wiederum eines unserer Kinder fiel rückwärts durch ein nicht richtig arretiertes Camperfenster und schlug mit dem Kopf auf dem Betonboden auf. Wir halten uns nicht für schreckhaft, doch das wirre Verhalten des Patienten besorgte uns sehr – und führte uns einmal mehr vor Augen, wie zerbrechlich wir Menschen sind. Auch auf Reisen.

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