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frescoes decorate the temples |
Das
anthropologische Museum
in Mexiko City gibt einen reichhaltigen und sehr spannenden Überblick
über die Bevölkerung und die Geschichte Mexikos. Hier einen Einblick und
ein paar interessante Details (bitte auf weitere Informationen
klicken).
English summary:The Anthropological Museum
in Mexico City offers a broad summary of Mexican history and the history
of its different people. Although the Aztecs (Moctezuma) and the Maya
are probably the most elaborate and the most famous, there were and
still are different other people in the country: from the Asanazi, who
are related to the Navajo in the United States, to the powerful Monte
Alban in Oaxaca. Some of them have successfully denied any kind of
enforced lifestyle or have incorporated their own belief into the rites
and words of the religion which came from their suppressors.
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first hunters and gatherers crossing the Bering straight |
Zur
Besiedelung Amerikas gibt es leicht abweichende Theorien, doch im
Grunde geht man davon aus, dass die in mehreren Etappen (alle über die
Beringstrasse) geschah. Die ersten Einwanderer kamen vor 30 bis 15 Mio.
Jahren und zogen durch den ganzen Kontinent bis zum heutigen Feuerland.
In einer zweiten Phase (vor 15 - 10 Mio. Jahren) kamen die Na Dene,
welche sich an der Nordwest-Küste Kanadas niederliessen. Schliesslich,
vor 9-6 Mio. Jahren, wanderten die Aleuten und die Eskimos ein, welche
die nördlichsten Gebiete Kanadas besiedelten.
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The cultivation of corn made the nomads settle |
Zwischen
2300 und 1500 v.Chr. begannen die Nomadenstämme sesshaft zu werden und
sich in Dorfgemeinschaften zu organisieren. Wichtiger Antrieb für diese
Entwicklung war die Kultivierung des Maises, die bald zur wichtigsten
Lebensgrundlage wurde.
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Teotihuacan was one of the first urbal settlements that developed in Mexico |
Um
100 n.Chr. entstand in Teotihuacan nur wenige Kilometer nördlich von
Mexiko Stadt eine Stadt, die für ihre Zeit als Meisterstück der
Städteplanung gilt. Der Abbau von Obsidian (Vulkanglas) und der Handel
mit daraus gefertigten Gütern war Grundlage des Gedeihens von
Teotihuacan.
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human sacrifice was common not only in Teotihuacan |
Auch für feine Wandmalereien und Menschenopfer – darunter selbst Kinder
– war Teotihuacan bekannt. Teotihuacan ging um 750 n.Chr. unter. Zwar
war bestimmt Druck anderer Völker da, doch gibt es Anlass zu vermuten,
dass interne Gründe zum Zerfall geführt hatten.
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Fresco in Teotihuacan |
Nach
dem Zerfall Teotihuacans übernahmen die Tolteken aus Tula für rund 200
Jahre die Vorherrschaft im zentralen Mexiko. Auf ihren strengen
Militarismus berief sich auch die nächste Herrscherkultur: die Mexica –
oder eben Azteken. Dort, wo heute Mexiko Stadt steht, gründeten sie das
Machtzentrum Mexica-Tenochtitlan (1325 n.Chr.).
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The Aztec Capital Mexica-Tenochtitlan was build in a lake |
Die
Gründersage erzählt, dass dem Volk prophezeit worden sei, dort ihre
Hauptstadt zu errichten, wo sich ein Adler mit einem Reptil (heute eine
Schlange) im Schnabel auf einen Kaktus setzen würde. Dieses Bild prägt
übrigens die heutige Fahne Mexikos. Nur war die Gegend damals eigentlich
ein beachtlicher See. Die Azteken erweiterten die Insel, auf die
Tenochtitlan gebaut war, geschickt weiter aus. Dies, indem sie gezielt
Pflanzen anbauten, die neue Inseln gründeten. Darauf liessen sich bald
Getreidefelder bewirtschaften! Auch Handel wurde um die Stadt rege
betrieben. Bis zu 30 000 Händler sollen sich jeden Tag auf dem Markt von
Tlatelolca getroffen haben.
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Crown of the Aztec-ruler Moctezuma (not Montezuma!) |
Als
die Spanier in der Neuen Welt ankamen, war Moctezuma (fälschlicherweise
oft als Montezuma bezeichnet) Herrscher der Mexica. Er fiel, als Hernan
Cortez und seine Gefolgschaft Tenochtitlan blutig eroberten (1521).
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mask from Guerrero |
Während
die Azteken zusammen mit den Maya bestimmt die bekanntesten Kulturen
Zentralamerikas sind (die Inkas lebten in Südamerika), gab und gibt es
noch zahlreiche andere indigene Völker.
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Asanazi-settlement |
Im Norden lebten unter anderem die Asanazi, welche auch Teile der
heutigen USA bevölkerten (z.B. die Navaho sind mit den Asanazi
verwandt). Auch die Hochkultur Paquimés (700-1450 n.Chr.) ist im Norden
Mexikos anzusiedeln. Paquimé war bekannt für seinen Handel, die
Papageienzucht, aber vor allem für die komplexen Bewässerungssysteme,
welche die Hochwüste fruchtbar machten. Die Stadt wurde noch vor Ankunft
der Spanier von feindlichen Völkern komplett nieder gebrannt.
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grave in Monte Alban |
Oaxaca
wurde lange Zeit (500 v.Chr. bis ca. 500 n. Chr.) von Monte Alban aus
regiert, später unterteilte es sich in verschiedene Stammesgebiete. Das
Interesse der Spanier an Oaxaca wuchs schnell, als seine grossen
Goldvorräte bekannt wurden. Der spanische Eroberer Hernan Cortez soll
für seine "Verdienste" beachtliche Landanteile Oaxacas von der
spanischen Krone zugesprochen erhalten haben.
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mask and jewelery of Pakal the Great, Palenque |
Die
Maya, welche in ganz Zentralamerika heimisch waren, bevölkerten vor
allem den Südosten Mexikos. Wissenschaftlich waren sie bestimmt die
brillanteste Kultur Amerikas (man lese mehr über sie im
Bericht aus Chetumal).
Ab 1000 n.Chr. befand sich ihr Reich aber im Niedergang. Zeit, sich neu
zu erfinden, blieb ihnen nicht – die Spanier kamen ihnen zuvor. Doch
noch heute sind die Nachkommen der Maya bekannt dafür, dass sie sich
erstaunlich erfolgreich fremden Lebensweisen entgegen setzen.
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Olmec statue |
Verschiedene
Stämme (z.B. Olmeken, Huasteken) bevölkerten die fruchtbare und reiche
Golfküste und lebten ein mehr oder weniger geordnetes Nebeneinander.
Viele Entwicklungen und Innovationen fanden ihren Weg von der Golfküste
ins ganze Land. Ironischerweise landeten auch die Spanier 1519 im
heutigen Veracruz und unterwarfen von hier aus das ganze Land.
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Although the Spanish christianized the indigenous people, they introduced a lot of old customs into their new belief. |
So
blutig und vielleicht auch traurig die Geschichte verlief, so leben
doch viele Bestandteile der alten indigenen Kulturen bis heute in ihrem
Alltag weiter. Ihre alte Religiosität scheint in allen Zeremonien des
neuen, aufgezwungenen Glaubens durch. Traditionelles Handwerk
(Textilien, Holzfiguren, Töpferwaren mit prachtvollen Malereien,
Schmuck, Scherenschnitte oder Kunstgegenstände aus Mais) wurde über
Jahrhunderte gepflegt und erlebt dank dem Tourismus – und dem damit
verbundenen wirtschaftlichen Nutzen – seit den 1960-er Jahren einen
Aufschwung. Selbst die Masken, die als wichtiges Merkmal der alten
Kulturen gelten, gehören noch heute fest zum regionalen Brauchtum. Zwar
sind sie nicht mehr wie einst Totenmasken, noch symbolisieren sie mehr
den idealen, wohlgeformten Menschen. Und doch gehören sie zu vielen
rituellen Tänzen ganz einfach dazu.
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Indigena with traditional clothing and pottery |
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