Copyright!

Achtung Copyright! Alle Inhalte auf diesem Blog sind Eigentum von Marina Felder und Marco Ramseier. Für jegliche Art von Weiterverwendung, insbesondere Abdruck, wende man sich an familienreise (at) gmail.com

5. Mai 2013

Im anthropologischen Museum

frescoes decorate the temples
Das anthropologische Museum in Mexiko City gibt einen reichhaltigen und sehr spannenden Überblick über die Bevölkerung und die Geschichte Mexikos. Hier einen Einblick und ein paar interessante Details (bitte auf weitere Informationen klicken).

English summary:
The Anthropological Museum in Mexico City offers a broad summary of Mexican history and the history of its different people. Although the Aztecs (Moctezuma) and the Maya are probably the most elaborate and the most famous, there were and still are different other people in the country: from the Asanazi, who are related to the Navajo in the United States, to the powerful Monte Alban in Oaxaca. Some of them have successfully denied any kind of enforced lifestyle or have incorporated their own belief into the rites and words of the religion which came from their suppressors. 


first hunters and gatherers crossing the Bering straight
 Zur Besiedelung Amerikas gibt es leicht abweichende Theorien, doch im Grunde geht man davon aus, dass die in mehreren Etappen (alle über die Beringstrasse) geschah. Die ersten Einwanderer kamen vor 30 bis 15 Mio. Jahren und zogen durch den ganzen Kontinent bis zum heutigen Feuerland. In einer zweiten Phase (vor 15 - 10 Mio. Jahren) kamen die Na Dene, welche sich an der Nordwest-Küste Kanadas niederliessen. Schliesslich, vor 9-6 Mio. Jahren, wanderten die Aleuten und die Eskimos ein, welche die nördlichsten Gebiete Kanadas besiedelten.

The cultivation of corn made the nomads settle
Zwischen 2300 und 1500 v.Chr. begannen die Nomadenstämme sesshaft zu werden und sich in Dorfgemeinschaften zu organisieren. Wichtiger Antrieb für diese Entwicklung war die Kultivierung des Maises, die bald zur wichtigsten Lebensgrundlage wurde.

Teotihuacan was one of the first urbal settlements that developed in Mexico

Um 100 n.Chr. entstand in Teotihuacan nur wenige Kilometer nördlich von Mexiko Stadt eine Stadt, die für ihre Zeit als Meisterstück der Städteplanung gilt. Der Abbau von Obsidian (Vulkanglas) und der Handel mit daraus gefertigten Gütern war Grundlage des Gedeihens von Teotihuacan.

human sacrifice was common not only in Teotihuacan
Auch für feine Wandmalereien und Menschenopfer – darunter selbst Kinder – war Teotihuacan bekannt. Teotihuacan ging um 750 n.Chr. unter. Zwar war bestimmt Druck anderer Völker da, doch gibt es Anlass zu vermuten, dass interne Gründe zum Zerfall geführt hatten.

Fresco in Teotihuacan

Nach dem Zerfall Teotihuacans übernahmen die Tolteken aus Tula für rund 200 Jahre die Vorherrschaft im zentralen Mexiko. Auf ihren strengen Militarismus berief sich auch die nächste Herrscherkultur: die Mexica – oder eben Azteken. Dort, wo heute Mexiko Stadt steht, gründeten sie das Machtzentrum Mexica-Tenochtitlan (1325 n.Chr.).

The Aztec Capital Mexica-Tenochtitlan was build in a lake
Die Gründersage erzählt, dass dem Volk prophezeit worden sei, dort ihre Hauptstadt zu errichten, wo sich ein Adler mit einem Reptil (heute eine Schlange) im Schnabel auf einen Kaktus setzen würde. Dieses Bild prägt übrigens die heutige Fahne Mexikos. Nur war die Gegend damals eigentlich ein beachtlicher See. Die Azteken erweiterten die Insel, auf die Tenochtitlan gebaut war, geschickt weiter aus. Dies, indem sie gezielt Pflanzen anbauten, die neue Inseln gründeten. Darauf liessen sich bald Getreidefelder bewirtschaften! Auch Handel wurde um die Stadt rege betrieben. Bis zu 30 000 Händler sollen sich jeden Tag auf dem Markt von Tlatelolca getroffen haben. 

Crown of the Aztec-ruler Moctezuma (not Montezuma!)
Als die Spanier in der Neuen Welt ankamen, war Moctezuma (fälschlicherweise oft als Montezuma bezeichnet) Herrscher der Mexica. Er fiel, als Hernan Cortez und seine Gefolgschaft Tenochtitlan blutig eroberten (1521).

mask from Guerrero


Während die Azteken zusammen mit den Maya bestimmt die bekanntesten Kulturen Zentralamerikas sind (die Inkas lebten in Südamerika), gab und gibt es noch zahlreiche andere indigene Völker.

Asanazi-settlement

 Im Norden lebten unter anderem die Asanazi, welche auch Teile der heutigen USA bevölkerten (z.B. die Navaho sind mit den Asanazi verwandt). Auch die Hochkultur Paquimés (700-1450 n.Chr.) ist im Norden Mexikos anzusiedeln. Paquimé war bekannt für seinen Handel, die Papageienzucht, aber vor allem für die komplexen Bewässerungssysteme, welche die Hochwüste fruchtbar machten. Die Stadt wurde noch vor Ankunft der Spanier von feindlichen Völkern komplett nieder gebrannt.

grave in Monte Alban


Oaxaca wurde lange Zeit (500 v.Chr. bis ca. 500 n. Chr.) von Monte Alban aus regiert, später unterteilte es sich in verschiedene Stammesgebiete. Das Interesse der Spanier an Oaxaca wuchs schnell, als seine grossen Goldvorräte bekannt wurden. Der spanische Eroberer Hernan Cortez soll für seine "Verdienste" beachtliche Landanteile Oaxacas von der spanischen Krone zugesprochen erhalten haben.

mask and jewelery of Pakal the Great, Palenque

Die Maya, welche in ganz Zentralamerika heimisch waren, bevölkerten vor allem den Südosten Mexikos. Wissenschaftlich waren sie bestimmt die brillanteste Kultur Amerikas (man lese mehr über sie im Bericht aus Chetumal). Ab 1000 n.Chr. befand sich ihr Reich aber im Niedergang. Zeit, sich neu zu erfinden, blieb ihnen nicht – die Spanier kamen ihnen zuvor. Doch noch heute sind die Nachkommen der Maya bekannt dafür, dass sie sich erstaunlich erfolgreich fremden Lebensweisen entgegen setzen.

Olmec statue

Verschiedene Stämme (z.B. Olmeken, Huasteken) bevölkerten die fruchtbare und reiche Golfküste und lebten ein mehr oder weniger geordnetes Nebeneinander. Viele Entwicklungen und Innovationen fanden ihren Weg von der Golfküste ins ganze Land. Ironischerweise landeten auch die Spanier 1519 im heutigen Veracruz und unterwarfen von hier aus das ganze Land.

Although the Spanish christianized the indigenous people, they introduced a lot of old customs into their new belief.

So blutig und vielleicht auch traurig die Geschichte verlief, so leben doch viele Bestandteile der alten indigenen Kulturen bis heute in ihrem Alltag weiter. Ihre alte Religiosität scheint in allen Zeremonien des neuen, aufgezwungenen Glaubens durch. Traditionelles Handwerk (Textilien, Holzfiguren, Töpferwaren mit prachtvollen Malereien, Schmuck, Scherenschnitte oder Kunstgegenstände aus Mais) wurde über Jahrhunderte gepflegt und erlebt dank dem Tourismus – und dem damit verbundenen wirtschaftlichen Nutzen – seit den 1960-er Jahren einen Aufschwung. Selbst die Masken, die als wichtiges Merkmal der alten Kulturen gelten, gehören noch heute fest zum regionalen Brauchtum. Zwar sind sie nicht mehr wie einst Totenmasken, noch symbolisieren sie mehr den idealen, wohlgeformten Menschen. Und doch gehören sie zu vielen rituellen Tänzen ganz einfach dazu.

Indigena with traditional clothing and pottery

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen