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12. Mai 2013

kostbares Nass



Keine 24 Stunden sind wir in den USA, und bereits sind wir bis auf die Knochen durchnässt. Dabei haben wir während der ganzen letzten vier Monate keinen Regen gesehen. Noch vor wenigen Tagen waren wir an einem Ort, wo es seit zwei Jahren nicht mehr geregnet hat. So erzählten wenigstens die Mexikaner (jammern tun sie nicht). Das Reservoir, an das der Campingplatz gebaut war, war zu Staub eingetrocknet. Die Wasser-Jet-Vermietung war längst geschlossen. Gäste hatte es selbst am Wochenende keine. Der Campingplatz-Besitzer hatte alle Wasserinstallationen abgeschaltet. Das Wasser liess er von einem Tanklastwagen bringen und uns liess er um jeden Tropfen davon bitten. Wir nehmen es ihm nicht übel. Vor dem Regierungsgebäude demonstrierten die Bauern wegen der herrschenden Dürre.

Ich erinnere an den Besuch auf der Halbinsel Baja California, als wir Gäste waren beim Chef eines Ejidos. Seine Familie kontrolliert hier, in der Wüste, die Wasserversorgung. Stolz zeigte er seine Wassertanks und drängte uns dazu, seine Dusche zu benutzen. Es war das Kostbarste, das er uns anzubieten hatte.

Und nun sind wir wieder in den USA, ein dutzend Kilometer nördlich der mexikanischen Grenze, und es hat die ganze Nacht durch aus den Wolken geschüttet.
Hier gibt es keine halbvollen Wasserkessel neben den Klos, sondern automatische Spülungen, die alle paar Minuten von selber abgehen. Ich ärgere mich noch mehr über diese Verschwendung, als ich es vor einem halben Jahr schon tat. Aber ich ertappe mich auch dabei, wie ich in der Dusche mit grosser Wonne den kräftigen, heissen Wasserstrahl auf meiner Haut spüre. Die Gier danach ist so gross, dass ich das Wasser selbst beim Shampoonieren und Rasieren nicht abstelle. Längst haben sich an meinen Fingerspitzen Runzeln gebildet, als ich das kostbare Nass endlich abdrehe um mich abzutrocknen.

English: What a luxury
No 24 hours have passed since we reentered the United States of America. 24 hours, and we are already soaked by rain. Just a few days ago, we were at a place where it had not rained in two years. The town's water reservoir, which should have boarded the campground, was  dried out to sand. The campground host had closed all water installations. He brought the water by truck and he had us beg for every drop of it. We don't blame him. In the city, farmers were protesting and asking the politicians for help.

I remember the day we were lucky to be invited at a town's chief on Baja California. Most of the peninsula is desert. His family controlled the local water supply. Filled with pride, he showed us his personal water reservoirs. He literally made us use his showers. Water was the most luxurious thing he had to offer.

Now we are back in the States. Here, we don't find half full buckets to flush the toilets – they are flushed automatically. Every couple of minutes they flush. I am even more angry about this waste than I was half a year ago.
But I also realize, how thrilled I am to feel a strong and hot flow of water on my skin. I am so thrilled, that I don't stop the flow, even while using soap and razor. My skin has started to crinkle, when I finally leave the shower…

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