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25. August 2013

Gesichter und Geschichten in Guanajuato


Sicht vom Funicular / view from the Pipitla




Mumie / mommie



Nun, Geschichten gibt es tatsächlich unzählige im bunten, Unesco geschützten Städtchen Guanajuato. Legenden von unglücklich Verliebten, gierigen Minenarbeitern und gar lebendig Begrabenen. Gesichter haben wir mehr erwartet, angesichts der Tatsache, dass Guanajuato eine touristische Topdestination ist. «Am Wochenende, ja, da ist hier die Hölle los», erklärte mir ein Taxifahrer. «Aber während der Woche ist es ruhig. Deshalb gefällt mir Guanajuato so sehr.» (Fortsetzung unter «weitere Informationen»)

English summary:
Guanajuato is a famous colonial city – and certainly for a reason. Its little narrow pathways are very scenic, as are some of Guanajuatos churches. The city is full of legends and a – at least for our understanding – rather strange sight are the displayed mummies from the local graveyard.



Frösche bringen Glück in Guanajuato –
frogs are lucky charms in Guanajuato
Tunnelsystem - tunnels
Am Stadteingang wird man denn auch von unzähligen Tourismus-Informationen bzw. -Informanten belagert, die einem allesamt erzählen, wie unübersichtlich Guanajuato sei und wie besser es doch wäre, sich gegen ein Entgelt von ihnen lotsen zu lassen. Einschüchtern lassen sollte man sich deswegen aber nicht. Guanajuato ist zwar tatsächlich sehr eng und weist zahlreiche Einbahnstrassen auf. Hält man sich allerdings an die grossen Strassen rund um die Stadt, so sollte man sein Ziel schon finden. In unserem Fall ein süsser kleiner Campingplatz hoch oben am Hang auf dem Grundstück einer einheimischen Familie. Die Enkel konnten es kaum erwarten, mit unseren Buben zu spielen und unser Womo gründlich zu begutachten.
Callejon del Beso
Vom dort aus führte der (Fuss)-Weg steil in den Talboden und anschliessend durch einen Verkehrstunnel direkt ins Zentrum. Richtig, durch einen Strassentunnel. Beim ersten Mal getraute ich mich natürlich nicht zu Fuss ins unbekannte Dunkel. Doch als man beim Fruchtstand nebenan meine Frage danach gar nicht erst verstand, dämmerte mir, dass das für sie etwas völlig Normales ist. Die halbe Innenstadt ist von einem Tunnelsystem untergraben, in dem sich nicht nur Strassenverzweigungen, sondern sogar Parkplätze und Bushaltestellen befinden. Die Atmosphäre auf und unter der Erde ist angenehm. Ich bin positiv überrascht, wie wenig Guanajuato vom Tourismus und von guten Ruf verdorben ist. Liegt es daran, dass es eine Universitätsstadt ist???


Im kompakten Zentrum reiht sich ein sehenswertes Gebäude ans andere: Kirchen, Universität, Regierungsgebäude, Theater… Höhepunkt für die Jungs war natürlich die kurze Fahrt mit dem Funiculair. Eher etwas für Erwachsene (wenn auch nicht für zarte Gemüter) sind das Cassa de las Leyendas, das Mumienmuseum und das Inquisitions-Museum – allesamt ziemlich morbid, ja vielleicht gar an der Grenze des Erträglichen. Das muss wohl am unterschiedlichen kulturellen Hintergrund liegen. Und schliesslich wäre da noch die Busfahrt von den Mumien zurück ins Stadtzentrum zu erwähnen: mit dem Bus geht's holprig, aber unzierlich durch Gässchen und Kurven, die wir nicht mal mit unserem kleinen Womo wagen würden!

Übrigens: Die lebendig Begrabene aus der Legende fanden wir wieder: als Mumie im Museum.




 

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