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9. August 2013

Martin Luther King – und sein Widersacher

Zimmer 306, in dem MLK seine letzte Nacht verbrachte, blieb all die Jahre erhalten.
Das Ungeheuerliche geschah am 4. April 1968. Martin Luther King Jr, einer der bedeutendsten Menschenrechtlern des letzten Jahrhunderts, stand vor seinem Motelzimmer in Memphis und diskutierte über das weitere Vorgehen im Streik der Schwarzen Müllmännern der Stadt. Ein Schuss, Martin Luther King brach zusammen. Wenige Stunden verstarb er im Spital (Fortsetzung im Artikel).



Aussicht aus dem Badezimmerfenster, aus dem James Earl Ray Martin Luther King erschossen haben soll.
Das Motel, vor dem Martin Luther King starb.
Das Lorraine Motel, in dem King seine letzte Nacht verbrachte, war bis 1982 in Betrieb. Um es als Gedenkstätte zu retten, kaufte es nach seinem Konkurs eine Gruppe Einheimischer und gründete das Museum der Menschenrechte. Dazu gehört heute auch das Gebäude gegenüber, aus dem James Earl Ray (gemäss allgemeiner Erklärung) die Schüsse auf King abgegeben hat.






Nicht alle Schwarzen tragen die Gedenkstätte ihres Bürgerrechtshelden allerdings mit. Bemerkenswert ist Jaqueline Smith, die seit über 25 Jahren vor dem Museum protestiert. Sie hatte vor dem Konkurs im Lorraine Motel gewohnt. Seither lebt sie auf der Strasse vor dem Museum. Offensichtlich war sie nicht besonders erpicht darauf, mit mir als Weisse zu sprechen. Dennoch war aus ihr herauszuholen, dass sie glaubt, eine Unterkunft für Obdachlose wäre mehr in Martin Luther Kings Sinn gewesen als ein teures Museum. "Sein Tod muss nicht durch eine Gedenkstätte gefeiert werden, er wird durch seine Taten weiterleben", sagte sie. Ich werde den Verdacht nicht los, dass sie nicht ganz uneigennützig protestiert. Und doch muss ich ihr auch ein bisschen Recht geben, wenn sie kritisiert, das Museum sei vor allem eine Gedenkstätte für den Mörder. In der Tat erzählt das Museum kaum etwas über Martin Luther Kings Wirken, widmet hingegen Ray einen ganzen Boden. Der Tathergang wird minutiös nachgezeichnet und Verschwörungstheorien über die Beteiligung des Staates implizit in Gang gehalten.

Übrigens:
Die bekannteste Rede Martin Luther Kings "I have a dream" , eine der grössten Reden des vergangenen Jahrhunderts, entstand aus einer Notsituation heraus. Luther begann frei zu improvisieren, nachdem er zehn Minuten lang am Publikum vorbei gesprochen hatte. Mehr dazu im Beitrag des Schweizer Fernsehens.

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