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9. Dezember 2013

El Salvador, unsere ersten Eindrücke


Nach einem langwierigen, aber ansonsten problemlosen Grenzprozess durften wir vor wenigen Tagen nach El Salvador einreisen. Hier unsere ersten Eindrücke über das Land.




- El Salvador leidet, wie auch die umliegenden Länder, unter einem schlechten Ruf. Tatsächlich liegt der Bürgerkrieg noch nicht allzu lange zurück, brutale Gangs sind ein Problem und das Land soll gemäss Statistik die höchste Mordrate der Welt aufweisen. Da El Salvador leicht umfahren werden kann, besuchen wenige der Panam-Reisenden das kleine Berg-Land am Pazifik.

- Eine andere Statistik besagt aber auch, dass die Salvadorianer die fröhlichsten Menschen auf der Welt seien. Tatsächlich fällt uns ihre Fröhlichkeit auf. Aus vielen Häusern erschallt Musik. Und in den Strassen begegnen uns endlich wieder Horden von Kindern, die Kinder sein dürfen: sie spielen und lachen.

- Es scheint, dass alles bunt angemalt wird, was bunt angemalt werden kann: Briefkästen, Strassenlaternen, vor allem aber Häuserwände. Immer wieder stossen wir auf unglaubliche Wandgemälde und jedes Geschäft, das etwas auf sich hält, scheint seine Artikel mit einem aufgemalten Kunstwerk zu bewerben.

- Die Einwohner sind mehrheitlich sehr freundlich zu Fremden. Manch einer will einfach mit uns schwatzen, man grüsst uns auf der Strasse und die Polizei bot uns spontan eine Fahrt auf der Ladefläche ihres Pickups an, als wir uns zu Fuss einen steilen Berghang hinauf quälten. Selbst als wir bei einem Hotel als Camper abgewiesen wurden, tat dies die Besitzerin mit solch einem Charme, dass wir mehr verdutzt als erzürnt davonfuhren.

- Die Menschen sind weniger indigen, sondern mehr europäisch und afrikanisch geprägt.

- Der Staat scheint besser organisiert, die Behörden weniger korrupt zu sein als in manchen anderen zentralamerikanischen Ländern. Öffentliche Gelder fliessen zumindest teils in die Öffentlichkeit zurück. Beispielsweise war der erste von uns besuchte Nationalpark (nach offensichtlich US-amerikanischem Vorbild) in erstaunlich gutem Zustand.

- El Salvador erscheint uns teurer als Mexiko oder Guatemala, aber das kann auch täuschen: Weil die Salvadorianer seit einigen Jahren den US-Dollar verwenden, wissen wir genau, was wie viel kostet, während die Umrechnung von Pesos und Quetzales manchmal schwerer fiel. Hotelzimmer scheinen aber tendenziell teurer zu sein. Ob es den Menschen generell besser geht, lässt sich schwer sagen – und scheint die Armut aber weniger offensichtlich zu sein als in anderen besuchten Gebieten.

- Viele Salvadorianer sind (legal oder illegal) in die USA ausgewandert und füttern von dort ihre zurückgebliebenen Verwandten durch. Die Emigranten sollen gemäss einer unserer Reiseführer der grösste Wirtschaftsfaktor sein. Ihr Einfluss, vor allem aber das, was sie aus den USA mitbringen, zeigt sich. Uns erinnert El Salvador an den Kosovo, wo sich der Einfluss der Schweizer Kultur/Finanzen auch immer wieder zeigt.

- Es scheint, dass die zentralamerikanischen Länder, obwohl jedes sehr klein und alle sehr nah beieinander, doch jedes einen eigenen Charakter entwickelt hat. Wir sind gespannt auf die weiteren Länder.

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