Es war im Jahr 1849, als eine Gruppe von Pionieren ihren Weg nach Westen suchte und dazu eine Abkürzung über das Death Valley auswählte – ein folgenschwerer Fehler. Erst recht, als der schnellste Pionier ungeduldig wurde und die Gruppe mitsamt der Landkarte verliess! Nachdem sich die Gruppe erneut aufgetrennt hatte, verblieben zwei Familie irrend im Death Valley. Nach rund vier Monaten Irrfahrt durch Nevadas Wüste, das Death Valley und schliesslich auch noch das Mojave Wüstenplateau wurden sie von Spanischen Cowboys entdeckt und gerettet.
"Death Valley" ist übrigens nur die europäisch-amerikanische Bezeichnung für das Tal. "Timbisha" nennt es der Stamm der Shoshone-Indianer, der seit tausenden von Jahren im Tal und während der Sommermonaten auf den umliegenden Bergen lebte. Für einige von ihnen ist die Bezeichnung "Tal des Todes" gar eine Beleidigung. Doch ist dies wohl nur ein kleiner Konflikt im Vergleich zu dem, was sich während über einem Jahrhundert zwischen dem Stamm und "den Weissen" abgespielt hat: Zuerst von den Minenarbeitern verdrängt, fanden sie später auch im Park keine Daseinsberechtigung. Parkranger hätten sie gerne vertrieben, die Shoshonenkinder rächten sich mit bösen Streichen. Erst im Jahr 2000 erhielten sie offiziell das Recht, auf ihrem angestammten Land im Death Valley leben zu dürfen, wenn auch mit Zugeständnissen ihrerseits (kein Jagdrecht und die Sommergebiete in den Bergen sind definitiv "verloren"). Eine kleine, für Parkbesucher nicht zugängliche Siedlung unmittelbar neben dem touristischen Zentrum "Furnace Creek" zeugt von der Anwesenheit der Shoshonen und ihrer Anerkennung. In einem Parkvideo äussert sich eine der Stammesälteren und sagt, seither sei das Verhältnis zu den Parkrangern "much better". Gemäss Parkbroschüre bestehen Pläne für ein Museum und Gasthäuser. Im Moment sind die Shoshonen im Park allerdings kaum wahrnehmbar, weder als kulturell noch als Arbeitskräfte. Vielleicht liegt der "Kleinkrieg" einfach noch zu wenig weit zurück…?
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